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Iran feiert sein erstes AKW

23. August 2010

Buschehr: Provokation oder Notwendigkeit? +++ Das schwierige Verhältnis zwischen Russland und dem Iran +++ Israels Protest gegen das iranische AKW

Der Atomraktor Buschehr, Foto: ap
Der Atomraktor BuschehrBild: AP

Der Iran hat inmitten des Dauerkonflikts um sein Atomprogramm ein erstes Kernkraftwerk feierlich in Betrieb genommen. In der Hafenstadt Buschehr brachten Nuklearexperten aus Moskau am Samstag (23.08.2010) die ersten der mehr als 160 Brennstäbe in die Reaktoranlage. Die Führung in Teheran feierte den Start der Anlage als wichtiges politisches Signal Richtung Westen. Für Unruhe sorgte der Test neuer Militärtechnik durch Teheran. Im Beisein von Präsident Mahmud Ahmadinedschad zeigte das Regime die erste vom Iran gebaute Drohne mit einer Reichweite, die nach eigenen Angaben bis zu 1000 Kilometer gehen soll.

Ein schwieriges Verhältnis

Russland und Iran: ein zwiespältiges VerhältnisBild: AP GraphicsBank

Der Bau der Reaktoranlage in Buschehr wurde durch Russland unterstützt: 1974 hatten deutsche Ingenieure mit dem Bau der Anlage begonnen. Nach der Islamischen Revolution von 1979 verweigerte der Westen allerdings der neuen Führung in Teheran die Zusammenarbeit. Russland übernahm daraufhin ab 1995 den Weiterbau des Blocks. Das Land gilt neben China als vergleichsweise Iran-freundlich. Doch auch in Moskau regt sich zunehmend Widerstand gegen Irans atomare Ambitionen und zuletzt hatte man dort die internationalen Sanktionen mitgetragen. Seit Jahren ist das Verhältnis zwischen Iran und Russland gespalten.


Kritik aus Israel

In Israel waren die Reaktionen auf das erste Atomkraftwerk des Dauerfeindes Iran naturgemäß negativ. Dort forderte man am Wochenende einen stärkeren internationalen Druck auf Teheran. Der Iran müsse gehindert werden, sein Atomprogramm weiter auszubauen, berichtete der israelische Rundfunk unter Berufung auf das Außenministerium in Jerusalem. Israel sieht sich durch Teherans Führung unter Ahmadinedschad in seiner Existenz bedroht. Experten sehen hingegen keine große Gefahr, dass mit Hilfe des neuen Leichtwasserreaktors jetzt waffenfähiges Plutonium erzeugt wird.

Redaktion: Anne Allmeling/ Ina Rottscheidt
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