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Politik

Iran greift Kurden im Nordirak an

21. November 2022

Der Iran beschuldigt kurdische Gruppen im Nordirak, die Proteste gegen die Staatsführung in Teheran zu schüren. Die Revolutionsgarden bombardierten deshalb abermals Ziele in den autonomen Kurdengebieten.

Irak Erbil | Zerstörung nach ANgriffen der iranischen Revolutionsgarde auf Kurdenregion
Zerstörung im nordirakischen Erbil nach einem Angriff der iranischen Revolutionsgarden Ende SeptemberBild: Fariq Faraj/AA/picture alliance

Mit Raketen und Drohnen haben die iranischen Revolutionsgarden ein weiteres Mal Stützpunkte iranisch-kurdischer Oppositionsgruppen im Nordirak unter Beschuss genommen. Die Eliteeinheit der iranischen Streitkräfte, die direkt dem obersten Führer des Landes, Ajatollah Ali Chamenei, untersteht, sprach in einer Erklärung von "separatistischen anti-iranischen Terrorgruppen", die angegriffen worden seien.

Ali Budaghi von der Demokratischen Partei Iranisch-Kurdistans (PDKI) erklärte, bei einem iranischen Angriff auf das Gebiet Kojsindschak sei ein Kämpfer getötet worden. Laut einer Meldung der staatlichen irakischen Nachrichtenagentur INA galten die Angriffe "drei iranischen Oppositionsgruppen in Kurdistan".

Heftige Vorwürfe aus Teheran

Zuletzt hatte das Mullah-Regime in Teheran vor einer Woche als "terroristisch" eingestufte Gruppen in der autonomen Region Kurdistan-Irak mit Raketen und Drohnen angreifen lassen. Die Führung des Irans wirft iranisch-kurdischen Exilgruppen im Nordirak vor, die landesweiten Proteste gegen die Regierung und das islamische Herrschaftssystem im Iran zu schüren. Kurdische Organisationen unterstützen die seit dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini Mitte September anhaltenden Demonstrationen und Kundgebungen im Iran und prangern die massive Gewalt gegen Protestierende an.

Das US-Zentralkommando, das die Militäraktionen der USA im Nahen Osten beaufsichtigt, verurteilte die "illegalen" iranischen Angriffe nahe der Stadt Erbil. Die Raketen- und Drohnenangriffe "gefährden Zivilisten, verletzen die irakische Souveränität und setzen die hart erkämpfte Sicherheit und Stabilität des Iraks und des Nahen Ostens aufs Spiel", betonte General Michael Kurilla.

se/sti (afp, dpa, rtr)