1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Iran meldet Test einer Mittelstreckenrakete

23. September 2017

Der Raketentest folgt auf eine heftige Auseinandersetzung mit den USA über das Iran-Atomabkommen. US-Präsident Donald Trump hatte es zuletzt vor den Vereinten Nationen infrage gestellt.

Ballistische Rakete Iran Ghadr F.
Bild: Tasnim

Iran meldet Test einer Mittelstreckenrakete

00:37

This browser does not support the video element.

Ungeachtet amerikanischer Drohungen hat der Iran nach eigenen Angaben eine neue Mittelstreckenrakete "erfolgreich" getestet. Das Staatsfernsehen zeigte Start und Flug der Choramschahr-Rakete, die eine Reichweite von 2000 Kilometern hat und mit Mehrfachsprengköpfen ausgerüstet werden kann. Wann der Test stattfand, blieb offen. Regierungssprecher Mohamed-Bagher Nobacht erklärte, der Teststart der Choramschahr sei für die Verteidigung des Landes unbedingt nötig. "Unsere Sicherheit können wir nicht aus dem Ausland holen, die müssen wir uns selbst schaffen", sagte Nobacht laut der Nachrichtenagentur Irna.

Erst am Freitag hatte Irans Präsident Hassan Rohani angekündigt, dass trotz der Kritik aus den USA das iranische Raketenprogramm fortgesetzt werde. "Wir sind für Frieden in der Region und der Welt, aber für die Verteidigung unserer Sicherheit brauchen wir keine Erlaubnis", sagte Rohani bei einer Militärparade in Teheran. Daher werde der Iran sein umstrittenes Raketenprogramm nicht nur fortsetzen, sondern es auch weiter ausbauen.

Erst am Freitag hatte der Iran die Rakete bei einer Militärparade gezeigtBild: IRNA /M. Babaie

Rohani hatte damit auf die jüngsten verbalen Angriffe von US-Präsident Donald Trump reagiert. Dieser hatte den Iran in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung am Dienstag als destabilisierende Kraft in der Region angeprangert und mit der Aufkündigung des Atomabkommens gedroht. Trump hatte den Iran als "wirtschaftlich ausgelaugten Schurkenstaat" bezeichnet, der Gewalt exportiere. Man könne dieses mörderische Regime nicht so weitermachen lassen, erklärte er mit Blick auf die Kriege in Syrien und im Irak, in die sowohl der Iran als auch die USA involviert sind. Der iranische Führer Ajatollah Ali Chamenei hatte Trumps Rede als "billig, hässlich, dumm und unwahr" zurückgewiesen.

Teheran: Raketenprogramm dient der Verteidigung

Teheran betont immer wieder, dass sein Militär- und Raketenprogramm lediglich der Verteidigung der eigenen Grenzen diene und keine Bedrohung für andere Länder sei. Außerdem seien die Raketen so konstruiert, dass sie keine atomaren Sprengköpfe tragen könnten. Dennoch gibt es im Westen, besonders in den USA und Israel, große Sorgen. Mit ihrer Reichweite könnten sie jeden Ort in Israel treffen.

Am Freitag hatte Teheran die Choramschahr bei einer Militärparade der Öffentlichkeit vorgeführt. Dabei wurde hervorgehoben, dass die Rakete kleiner und eher als "taktische Waffe" einzusetzen sei als andere ballistische Raketen, und dass sie mehrere Ziele gleichzeitig angreifen könne. Im Gegensatz zu Lenkraketen fliegen ballistische Raketen nach dem Start ungelenkt auf einer ballistischen Flugbahn.

Trump muss dem US-Kongress am 15. Oktober mitteilen, ob er an dem Atomabkommen festhalten will. Am Mittwoch hatte der US-Präsident erklärt, er habe bereits seine Entscheidung getroffen, sei aber noch nicht bereit, diese zu preiszugeben.

as/rb (afp, dpa)

 

 

 

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen