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Politik

Iran nach Angriff auf Öl-Tanker unter Druck

1. August 2021

Der mutmaßliche Drohnenangriff auf einen Öl-Tanker im Indischen Ozean heizt den Konflikt zwischen Israel und Iran an. Jetzt haben sich auch die USA und Großbritannien eingeschaltet - mit einer klaren Stellungnahme.

Schiffstanker I MT Mercer Street
Der Tanker "MT Mercer Street", hier ein Archivbild, das das Schiff vor der Küste Südafrikas zeigtBild: Johan Victor/AP/picture alliance

Für die Attacke auf den Tanker macht Israel den Iran verantwortlich. Die Regierung in Teheran wies den Vorwurf zurück. Das "zionistische Regime" müsse seine Anschuldigungen einstellen, sagte Außenamtssprecher Said Chatibsadeh. Der Iran werde "nicht zögern, seine Interessen und seine nationale Sicherheit zu verteidigen".

Offenbar gibt es aber doch Hinweise auf eine mögliche Verwicklung des Iran. Das US-Außenministerium vermutet jedenfalls ebenfalls Teheran hinter dem Angriff. Ressortchef Antony Blinken erklärte, die USA seien "sich sicher", dass der Iran verantwortlich sei.

Auch Großbritannien macht Teheran für den Angriff verantwortlich. London glaube, dass es sich bei dem Angriff um einen "vorsätzlichen, gezielten und eindeutigen Verstoß gegen das Völkerrecht durch den Iran" handele, erklärte Außenminister Dominic Raab. Nach britischer Einschätzung habe der Iran "eine oder mehrere Drohnen" eingesetzt.

Der von der Firma eines israelischen Unternehmers betriebene Öltanker "MT Mercer Street" war am Donnerstag vor der Küste des Oman angegriffen worden. Ein rumänisches und ein britisches Besatzungsmitglied wurden dabei getötet. Laut US-Armee gibt es "klare" Hinweise darauf, dass die Attacke mit Drohnen ausgeführt wurde.

Israel droht mit Vergeltung

Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett erklärte, es lägen "nachrichtendienstliche Beweise" für die Schuld des Iran vor. "Wir erwarten, dass die internationale Gemeinschaft dem iranischen Regime klar macht, dass es einen schweren Fehler begangen hat."

Bennett drohte Teheran zudem Vergeltung an: "Auf jeden Fall wissen wir, wie wir dem Iran auf unsere Weise eine Botschaft übermitteln können." Das US-Außenministerium äußerte sich ähnlich, wenn auch zurückhaltender. Es werde eine angemessene Reaktion geben, hieß es in Washington.

US-Außenminister Blinken macht dem Iran schwere VorwürfeBild: Manuel Balce Ceneta/REUTERS

Experten sprechen von "Schattenkrieg"

Nach Angaben der Betreiberfirma Zodiac Maritime war der Tanker zum Zeitpunkt des Angriffs ohne Fracht auf dem Weg vom tansanischen Daressalam nach Fudschaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Nach der Attacke setzte die Besatzung einen Notruf ab, auf den nach Angaben Washingtons US-Marinesoldaten reagierten. Sie seien zur Unterstützung der Besatzung an Bord der "MT Mercer Street" gegangen und hätten dort auch Belege für den Angriff gesehen.

In der Golfregion gibt es immer wieder Angriffe auf Schiffe, die Experten als Teil eines Schattenkrieges zwischen Israel und dem Iran werten. Die auf maritime Sicherheit spezialisierte Beratungsfirma Dryad Global erklärte, seit Februar habe es bereits fünf Attacken auf Schiffe gegeben, die in Verbindung mit Israel stünden. Im selben Zeitraum seien zwei Schiffe mit Verbindungen zum Iran angegriffen worden.

haz/wa (afp, rtr, dpa)

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