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Politik

Iran präsentiert der Welt eine Hightech-Rakete

2. Februar 2019

Teheran feiert den 40. Jahrestag der Islamischen Revolution - und setzt ein militärisches Ausrufezeichen. Ungeachtet des Streits um das Raketenprogramm nimmt die Armee ein neues Kriegsgerät in Dienst.

Iran Hoveizeh Cruise Rakete
Der Marschflugkörper "Howejseh" wird in Teheran vorgestelltBild: picture-alliance/AP Photo/Iranian Defense Ministry

Der Iran hat einen Marschflugkörper getestet, der nach eigenen Angaben eine Reichweite von mehr als 1300 Kilometern hat. Verteidigungsminister Amir Hatami sagte, die Waffe mit der Bezeichnung "Howejseh" sei nach dem erfolgreichen Versuch den Revolutionsgarden übergeben worden. Rüstungsexperten im Iran hätten den Marschflugkörper ohne ausländische Hilfe hergestellt.

Die Rakete wurde im Rahmen der Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Islamischen Revolution von 1979 präsentiert. Der Iran hatte mehrfach seine Absicht bekräftigt, trotz internationaler Proteste das eigene Raketenprogramm auszubauen. Die Raketen würden nur im Verteidigungsfall eingesetzt und stellten keine Gefahr für andere Staaten dar - so die eigene Darstellung. Daher brauche Teheran für seine Tests auch keine Erlaubnis des Auslands.

Ernsthafte Bedrohung für Israel

Das iranische Raketenprogramm ist international heftig umstritten. Besonders die Mittelstreckenwaffen gelten als ernsthafte Bedrohung für Irans Erzfeind Israel. Mit einer Reichweite von 2000 Kilometern könnten sie jeden Teil Israels treffen. Auch der neue Marschflugkörper wäre - laut iranischen Angaben zur Reichweite - imstande, die Entfernung zwischen der iranischen Grenze und Israel zu überbrücken. Westlichen Experten zufolge übertreibt das iranische Militär jedoch häufig, was die Fähigkeiten seiner Waffen angeht.

Marschflugkörper haben anders als ballistische Raketen einen permanenten eigenen Antrieb und können in jeder Flugphase gelenkt werden. Wegen ihrer viel niedrigeren Flugbahn sind sie überdies vom gegnerischen Radar schwerer zu orten als ballistische Raketen.

Bundesaußenminister Maas am Freitag in BukarestBild: DW/M. Luy

Maas: "Wir müssen reden"

Bundesaußenminister Heiko Maas hatte am Donnerstag erklärt, Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollten das Atomabkommen mit dem Iran retten. Allerdings müsse man mit dem Iran auch über sein Raketenprogramm sprechen. Die Atomvereinbarung von 2015 soll den Iran am Bau von Nuklearwaffen hindern. US-Präsident Donald Trump hatte den internationalen Vertrag im Mai gekündigt und Teheran erneut mit Wirtschaftssanktionen belegt. Die europäischen Staaten wollen mit Hilfe einer Zweckgesellschaft erreichen, dass ihre Unternehmen die US-Sanktionen umgehen und weiter mit dem Iran Handel treiben können.

jj/se (dpa, rtr)