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PolitikIran

Iran setzt mehrere Atom-Inspektoren vor die Tür

17. September 2023

Teheran verwehrt einem Drittel der Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) den Zugang zu den Atomanlagen im Land. IAEA-Chef Grossi kritisierte die einseitige Entscheidung als "beispiellos".

IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi
IAEA-Chef Rafael Grossi fordert die Führung in Teheran zum Umdenken auf (Archivbild)Bild: Heinz-Peter Bader/AP/picture alliance

Teheran hat mehreren Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ihre Akkreditierung für die Kontrolle iranischer Atomanlagen entzogen. Der Iran habe "einem Drittel der Kerngruppe" der erfahrensten IAEA-Inspektoren für das Land den Zutritt zu seinen Atomanlagen verwehrt, teilte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi in Wien mit. Dies beeinträchte "direkt und drastisch" die Fähigkeit der IAEA, ihre Aufgaben im Iran zu erfüllen und den friedlichen Charakter des iranischen Atomprogramms sicherzustellen.

IAEA-Chef spricht von einem "angespannten Verhältnis"

Grossi kritisierte die einseitige Entscheidung der Islamischen Republik als "unverhältnismäßig und beispiellos". Der Iran gehe damit einen "Schritt in die falsche Richtung" und versetze "einem bereits angespannten Verhältnis einen unnötigen Schlag". Der IAEA-Chef rief das Land auf, seine Haltung zu überdenken und seine Entscheidung zu "korrigieren".

Der iranische Außenamtssprecher Naser Kanaani verweist auf "die Notwendigkeit der Neutralität" der IAEA (Archiv)Bild: jamaran

Der Iran rechtfertigte sein Vorgehen als Reaktion auf eine Warnung der USA, Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens bei der IAEA-Gouverneursratssitzung diese Woche in Wien. Sie hatten dem Iran angesichts seiner "vorsätzlichen Weigerung", mit der IAEA zu kooperieren, mit einer neuen Resolution gedroht. Damit hätten die vier westlichen Staaten die Gouverneursratssitzung "zu rein politischen Zwecken missbraucht", erklärte der iranische Außenamtssprecher Nasser Kanani. Er verwies auf "die Notwendigkeit der Neutralität" der IAEA.

Trump hatte 2018 das Atomabkommen aufgekündigt

Teheran hatte sich 2015 mit einem Atomabkommen verpflichtet, die Anreicherung von Uran drastisch einzuschränken und strikte IAEA-Kontrollen zuzulassen. Damit sollte der Bau von Atomwaffen verhindert werden. Im Gegenzug wurden viele Sanktionen gegen den Iran aufgehoben. Seitdem die USA unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump den Pakt im Jahr 2018 aufgekündigt haben, hat Teheran seine Verpflichtungen schrittweise gebrochen und unter anderem mit der Herstellung von hoch angereichertem Uran begonnen.

nob/fab (dpa, afp)

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