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Iran und seine arabischen Nachbarn

26. März 2010

Wie stehen die arabischen Nachbarstaaten zum umstrittenen iranischen Atomprogramm? +++ Kippt Jemens Verbot der Kinderehe?

Vertreter der Arabische Liga, Foto: ap
Bild: AP

Die arabischen Präsidenten und Monarchen stellen den Konflikt um das iranische Atomprogramm im öffentlichen Diskurs gerne als Problem zwischen Teheran und dem Westen dar. Dabei beobachten die meisten von ihnen die Entwicklung im Iran teilweise mit noch größerer Sorge als die USA und die Europäer. Bedeutsamer als der Atomstreit seien derzeit die Konfrontation zwischen dem Regime und der Opposition sowie "zwischen diesem Regime und seiner arabisch-islamischen Umgebung", stellt die arabische Zeitung "Al-Hayat" fest.

Denn die Araber sind ganz nah dran. Die schiitische Bevölkerungsmehrheit im Irak und in Bahrain beobachtet die Entwicklung im Iran sehr genau. Die Auswirkungen interner Konflikte bei den persischen Nachbarn bekämen nicht die Europäer, sondern die Araber als erste zu spüren, genauso wie die Folgen eines möglichen israelischen Angriffs auf die iranischen Atomanlagen. Doch warum halten sich die arabischen Herrscher trotzdem mit radikaler Kritik am iranischen Regime zurück? Welchen Einfluss haben sie überhaupt auf Teheran? Ein Kommentator der überregionalen arabischen Zeitung "Al-Sharq Al-Awsat" meint, Ahmadinedschad handele nach dem Prinzip: Wenn du in einer Sackgasse steckst, dann mache deinen Feind nervös, dann werden die Karten noch einmal ganz neu gemischt. Und er warnt: "Diese Strategie endet - das hat die Geschichte gezeigt - immer mit einer Katastrophe."

Kippt das jemenitische Verbot der Kinderehe?

Vor einigen Jahren sorgte die damals achtjährige Nodschud Mohammed Ali für Furore, als sie mutig ins Gericht marschierte und erfolgreich ihre Scheidung von einem 20 Jahre älteren Mann einklagte, mit dem ihr Vater sie verheiratet hatte. Aufgrund dieses Falles begann sich das jemenitische Parlament damals mit dem Thema "Kinderehe" zu beschäftigen, doch jetzt erleiden die Bemühungen um ein Verbot einen herben Rückschlag: Bereits im Februar 2009 wurde das Mindestalter für die Eheschließung gesetzlich auf 17 Jahre festgelegt und als Gesetz verabschiedet. Da es jedoch von einigen Geistlichen als unislamisch kritisiert und Befürworter des Verbots zu Abtrünnigen erklärt wurden, verlangten daraufhin Abgeordnete eine Änderung des Gesetzes und blockieren seitdem sein Inkrafttreten.

Redaktion: Ina Rottscheidt/ Anne Allmeling
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