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KriminalitätDeutschland

Iraner in Iserlohn vergewaltigt: Politisches Motiv?

9. September 2024

Nach einer Vergewaltigung im westdeutschen Iserlohn sind Haftbefehle gegen vier festgenommene Männer beantragt worden. Sie sollen einen iranischen Flüchtling sexuell erniedrigt haben. Der Staatsschutz ermittelt.

Drei Polizeifahrzeuge und mehrere Polizisten stehen an einem Gebäudekomplex
Polizisten in der Nacht zum Sonntag am Tatort - ein Gelände einer ehemaligen Brauerei in Iserlohn Bild: Alex Talash/dpa/picture alliance

Insgesamt sechs Männer sollen an der Tat in Iserlohn im westdeutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen beteiligt gewesen sein. Ersten Ermittlungen zufolge fesselten sie in der Nacht zum Sonntag einen 30-jährigen Flüchtling aus dem Iran in einem leerstehenden früheren Brauereigebäude und erniedrigten ihn sexuell. Zeugen hörten Schreie aus dem Gebäude und alarmierten Einsatzkräfte.

Vier Tatverdächtige im Wald aufgespürt

Vier Männer im Alter zwischen 24 und 46 Jahren wurden kurze Zeit später in der Nähe des Tatorts in einem Wald aufgespürt und festgenommen. Gegen sie wurde Haftbefehl beantragt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft weiter mitteilten. Ihnen würden gemeinschaftliche Vergewaltigung, gefährliche Körperverletzung und Freiheitsberaubung vorgeworfen. Nach zwei weiteren Tatverdächtigen wird noch gefahndet.

Weitere Spurensuche auf dem früheren Brauereigelände Bild: Alex Talash/dpa/picture alliance

Die Festgenommenen hätten angegeben, niederländische und dänische Staatsbürger jeweils mit iranischen Wurzeln zu sein. Die Angaben würden nun überprüft, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Das Opfer habe erklärt, ein Kritiker der politischen Führung im Iran zu sein.

Politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen

Aufgrund der mutmaßlich gemeinsamen Herkunft von Opfer und Tatverdächtigen schließen die Ermittler ein politisches Motiv nicht aus. Was die konkreten politischen Beweggründe sein könnten, sei Gegenstand der weiteren Untersuchungen des Staatschutzes, hieß es von Seiten der Staatsanwaltschaft.

Außerdem werde geprüft, ob sich Opfer und Verdächtige kennen. Unter anderem seien Mobiltelefone beschlagnahmt worden, die nun ausgewertet würden. 

se/wa (dpa, afp, epd)

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