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Politik

Revolutionsgarden stellen Raketenbasis vor

8. Januar 2021

Die Revolutionsgarden im Iran arbeiten schon länger an einem Programm zur Stationierung von Untergrundraketen. Nun stellen sie einen solchen Stützpunkt vor.

Iran Militär Raketenstadt am Persischen Golf
Diese Raketen lagern in der unterirdischen "Raketenstadt" am Persischen GolfBild: YJC

Inmitten erhöhter Spannungen mit den Vereinigten Staaten von Amerika hat eine iranische Elite-Militäreinheit den Schleier über einer unterirdischen Raketenbasis am Persischen Golf gelüftet. Die iranischen Staatsmedien enthüllten aber nicht ihren genauen Standort. "Der Stützpunkt ist einer von mehreren dieser Art, in denen strategische Raketen unserer Marine untergebracht sind", sagte der Kommandeur der Revolutionsgarden, Generalmajor Hossein Salami. "Diese Geschosse haben eine Reichweite von mehreren hundert Kilometern und eine hohe Zielgenauigkeit", fügte er hinzu.

Generalmajor Hossein Salami (links) stellt die neue Raketenbasis vorBild: YJC

Anfang Juli 2020 hatte die Truppe bekanntgegeben, dass sie am Persischen Golf unterirdische "On- und Offshore-Raketenstädte" errichtet habe, um Feinde des Landes von militärischen Aggressionen abzuhalten. Im Juli unternahmen die Garden nach eigenen Angaben in der Region erfolgreiche Tests mit ballistischen Untergrund-Raketen sowie einem Militärsatelliten. "Die tief unter der Erde versteckten Untergrundraketen wurden erfolgreich und ohne Startrampe abgefeuert", sagte damals Amir-Ali Hadschisadeh, Kommandeur der Luft- und Raumfahrtabteilung. Das Staatsfernsehen zeigte dazu Videos und Bilder. Immer wieder gibt es im Iran Berichte über neue militärische Errungenschaften. Die meisten können jedoch nicht unabhängig verifiziert werden.

Der Iran verfügt über eines der größten Raketenprogramme in der Region und bezeichnet es als wichtigen Teil einer Abschreckungs- und Vergeltungsstrategie. Der Westen sieht in den Raketen dagegen eine Bedrohung der regionalen Stabilität und potenzielle Trägersysteme für Kernwaffen.

Chamenei fordert Aufhebung der US-Sanktionen

Die Islamische Republik besteht nach Angaben ihres obersten geistlichen Führers nicht auf der Rückkehr der USA zum internationalen Atomabkommen von Wien, fordert aber nach wie vor die Aufhebung der US-Sanktionen. Es gehe nicht darum, "ob Amerika zurückkommt oder nicht; wir haben es nicht eilig und wir bestehen nicht auf ihrer Rückkehr", sagte Ayatollah Ali Chamenei in Teheran. "Unsere rationale und logische Forderung ist die Aufhebung der brutalen Sanktionen."

"Wenn die andere Partei praktisch keine ihrer Verpflichtungen erfüllt, ist es nicht logisch, dass die Islamische Republik alle ihre Verpflichtungen einhält", sagte Chamenei in einer Rede im Fernsehen. "Wenn die USA zu ihren Verpflichtungen zurückkehren, werden wir zu den unseren zurückkehren."

Einsatzbereite Raketen in der unterirdischen Militäranlage im IranBild: YJC

Trumps Alleingang

Das Atomabkommen von 2015 soll sicherstellen, dass der Iran nicht die Fähigkeiten zum Bau einer Atombombe erlangt. Der im November abgewählte US-Präsident Donald Trump hatte die von ihm als unzulänglich betrachtete Vereinbarung jedoch im Mai 2018 einseitig aufgekündigt und danach neue harte Sanktionen gegen Teheran in Kraft setzen lassen. Damit versuchte er bisher vergeblich, Teheran zu Zugeständnissen beim Atom- und Raketenprogramm sowie der Unterstützung örtlicher Milizen zu bewegen. Seitdem hat sich auch der Iran schrittweise aus dem Abkommen zurückgezogen. Sein designierter Nachfolger Joe Biden hat sich zur Rückkehr zum Abkommen bereiterklärt, sofern der Iran sich strikt an die Auflagen hält.

Andere Parteien des Abkommens, vor allem Deutschland, Großbritannien und Frankreich, haben den Iran gedrängt, zu seinen Verpflichtungen zurückzukehren. Erst am Montag hatte Teheran die Anreicherung von Uran auf 20 Prozent erreicht - ein klarer Verstoß gegen das Atomabkommen.

kle/sti (rtre, dpa, afp)

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