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Irans Außenminister geht auf Juden zu

3. Februar 2014

In der iranischen Führung mehren sich die Zeichen für eine Abkehr von der Politik der Konfrontation gegen Israel. Außenminister Sarif nannte die Ermordung der Juden durch die Nationalsozialisten eine grausame Tragödie.

Irans Außenminister Mohammad Dschawad Sarif (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die neuen Töne des Iran

01:10

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Nur wenige Meter vom Berliner Holocaust-Mahnmal entfernt hat der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif die Massenvernichtung der Juden im Zweiten Weltkrieg verurteilt. "Es war eine grausame Tragödie des Umbringens, das darf nie wieder vorkommen", sagte der Minister dem Fernsehsender Phoenix.

Sarif ging noch weiter und versicherte: "Wir haben nichts gegen Juden und den größten Respekt für sie innerhalb und außerhalb Irans. Wir fühlen uns durch niemanden bedroht." Das Gespräch wurde in Berlin im Hotel Adlon in der Nähe des Brandenburger Tors und des Mahnmals aufgezeichnet.

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Auf Distanz zu Ahmadinedschad

Die seit 2013 amtierende Regierung in Teheran hatte sich zuvor wiederholt vom vormaligen iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad distanziert, der den Holocaust immer wieder öffentlich geleugnet hatte. Sowohl Präsident Hassan Rohani als auch der Außenmister schickten im September per Twitter "allen Juden" Grüße zum Neujahrsfest Rosch Haschana.

Zugleich warf Sarif in der Sendung Israel Menschenrechtsverletzungen in den Palästinensergebieten vor: Diese seien "nicht hinnehmbar". "Die Rechte des palästinensischen Volkes werden seit 60 Jahren verletzt", betonte der Minister. Sein Land könne nicht hinnehmen, "dass manche Länder illegale Machenschaften anwenden, um andere zu bedrohen".

Sarif, der zuvor bei der Münchner Sicherheitskonferenz über die Zukunft des iranischen Atomprogramms gesprochen hatte, zeigte sich bei seinem Berlin-Besuch verhandlungsbereit: Zum Konflikt um das iranische Atomprogramm sagte er, sein Land wolle die Kluft des Misstrauens, die auf beiden Seiten bestehe, hinter sich lassen. "Wir wollen den Teufelskreis beenden und alle Wege nutzen, um Vertrauen aufzubauen. Schließlich ist die Sicherheit der anderen auch unsere Sicherheit." Der Minister machte zugleich deutlich, dass seine Regierung das Recht habe, Atomenergie zu friedlichen Zwecken zu nutzen und es nur im Konsens Lösungen geben könne. "Wir werden es nicht akzeptieren, dass wir herumkommandiert werden", fügte er hinzu.

kle/se (dpa, afp, Phoenix)

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