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Politik

Irans Tankstellen haben kein Benzin

26. Oktober 2021

Die iranische Regierung spricht von einem Cyberangriff. Fakt ist: Die meisten Tankstellen im Iran können keinen Treibstoff mehr verkaufen.

Ein Tankwart lehnt vor einer Zapfsäule
Nichts zu tun hat dieser Tankwart in Teheran Bild: Vahid Salemi/AP/picture alliance

Der Iran sieht in einem Cyberangriff die Ursache für den nahezu landesweiten Ausfall der Benzinversorgung. "Der Oberste Nationale Sicherheitsrat hat eine Cyberattacke auf das Computersystem zur Benzinverteilung bestätigt", meldete das Staatsfernsehen. An fast allen Tankstellen im Iran war die Benzinversorgung am Dienstagmittag unterbrochen. Das Staatsfernsehen hatte zunächst auf "Störungen im Computersystem" verwiesen, ohne Einzelheiten zu nennen. Innenminister Ahmed Wahidi sprach von einem "technischen Problem", das "schnell gelöst" sein werde.

Nach Angaben des Ölministeriums waren vor allem diejenigen Zapfsäulen betroffen, an denen mit Tankkarten billigeres, vom Staat subventioniertes Benzin gekauft werden kann. Zu höheren Preisen könne weiterhin Treibstoff erworben werden, meldete die Nachrichtenagentur des Ministeriums, Shana. Vor Tankstellen in der Hauptstadt Teheran stauten sich die Fahrzeuge in langen Warteschlangen. Die Behörden versicherten, es gebe keinen Treibstoffmangel.

Autofahrer warten in einer Schlange in der Hauptstadt auf BenzinBild: Vahid Salemi/AP/picture alliance

In der Vergangenheit hat der Iran stets die USA und Israel für Hackerangriffe verantwortlich gemacht. Die Störungen ereigneten sich wenige Wochen vor dem Jahrestag des Beginns der Massenproteste 2019. Am 15. November vor zwei Jahren hatte die Erhöhung des Benzinpreises inmitten der schweren Wirtschaftskrise im ganzen Land Demonstrationen und heftige Unruhen ausgelöst, bei denen Hunderte von Menschen getötet wurden.

Iran liefert dem Libanon Öl

Vor gut zwei Wochen hatte der Iran dem krisengeplagten Libanon versprochen, trotz der bestehenden US-Sanktionen das Land weiter mit Öl zu versorgen. Die Zusage gab der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian im Gespräch mit Hassan Nasrallah, Chef der mit dem Iran verbündeten Hisbollah, bei einem Besuch in Beirut. Mitte September war bereits eine erste Treibstoff-Lieferung aus dem Iran über Syrien eingetroffen. Der Libanon leidet seit rund zwei Jahren unter der schwersten Wirtschafs- und Finanzkrise seiner Geschichte. 

se/sti (afp, rtr, ap, dpa) 

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