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PolitikIrland

Irland: Links-Politikerin Connolly wird Präsidentin

26. Oktober 2025

Nach Mary Robinson (1990-1997) und Mary McAleese (1997-2011) wird Catherine Connolly die dritte Frau im höchsten Amt der Republik Irland sein. Ihre einzige Mitbewerberin gratulierte schon bevor das Endergebnis vorlag.

Die Politikerin und neue Präsidentin Irlands Catherine Connolly lächelt in die Kameras, sie ist von zahlreichen Fotografen und Journalisten umringt
Die neue Präsidentin Irlands Catherine Connolly. Sie gilt als progressive Politikerin, die zusammenführen und nicht spalten will.Bild: Niall Carson/PA Wire/picture alliance

Die von einem Linksbündnis unterstützte Catherine Connolly ist zur neuen Präsidentin Irlands gewählt worden. Sie gewann die Wahl deutlich mit 63 Prozent der abgegebenen Stimmen, wie der öffentlich-rechtliche Sender RTÉ berichtete. "Ich werde eine Präsidentin sein, die zuhört und reflektiert und sich äußern wird, wenn es notwendig ist", sagte Connolly in ihrer Dankesrede.

Sie werde zudem eine Stimme des Friedens sein und eine, die auf der Politik der Neutralität des Landes aufbaue und sich Gehör verschaffen werde, wenn es um die existenzielle Bedrohung durch den Klimawandel gehe, sagte sie.

Humphreys erhielt knapp 30 Prozent der Stimmen

Ihre einzige Mitbewerberin, Heather Humphreys von der regierenden Mitte-Rechts-Partei Fine Gael, hatte Connolly bereits gratuliert bevor das Endergebnis vorlag. Humphreys fügte anschließend hinzu, Connolly werde eine Präsidentin für alle sein und sie wünsche ihr das Beste. Humphreys hatte nur knapp 30 Prozent der Stimmen erhalten.

Catherine Connolly (l.) und ihre Mitbewerberin um das Präsidentenamt, Heather Humphreys vor der finalen TV-Debatte in IrlandBild: Niall Carson/empics/picture alliance

Nach Mary Robinson (1990-1997) und Mary McAleese (1997-2011) wird Catherine Connolly die dritte Frau im höchsten Amt in der Republik Irland sein. Sie folgt auf den 84 Jahre alten bisherigen Amtsinhaber, Michael D. Higgins, der zwei Amtszeiten im Áras an Uachtaráin, der Residenz des irischen Präsidenten in Dublin, verbrachte. Die unabhängige Kandidatin Connolly wurde von linken Parteien wie Sinn Féin, Labour, den Sozialdemokraten, People Before Profit und den Grünen unterstützt.

Connolly gilt als EU-Kritikerin

Das auf sieben Jahre gewählte irische Staatsoberhaupt hat begrenzte Befugnisse, etwa um Gesetze auf ihre Verfassungsmäßigkeit zu prüfen. Die ehemalige Psychologin und Juristin Connolly gilt als scharfe Kritikerin der EU-Pläne zur Erhöhung der Militärausgaben und stellt die Vertrauenswürdigkeit der USA, Großbritanniens und Frankreichs wegen deren Haltung im Gaza-Krieg infrage.

Der bisherige Amtsinhaber, Michael D. Higgins, bei der StimmabgabeBild: Niall Carson/PA Wire/dpa/picture alliance

 

Ihr Sieg wurde auch auf den schwachen Wahlkampf der beiden Regierungsparteien zurückgeführt. Das Ergebnis stärkt die Hoffnungen der zerstrittenen linken Opposition unter Führung von Sinn Fein, einen Block zu bilden, der die etwa 100-jährige Vorherrschaft der Mitte-Rechts-Parteien Fianna Fail und Fine Gael brechen könnte.

Fast 13 Prozent der 1,65 Millionen abgegebenen Stimmzettel waren "ungültig". Berichten zufolge geschah das aus Protest über den Mangel an weiteren Kandidaten. Die Wahlbeteiligung war mit fast 46 Prozent allerdings etwas höher als bei der vorherigen Präsidentenwahl 2018.

pg/haz (dpa, afp, rtr)