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Politik

Irland: Symbolische Mauer gegen den Brexit

27. Januar 2019

Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union hat massive Auswirkungen für die Menschen in Irland und Nordirland. Manche fürchten schon um den Frieden, andere protestieren - mit hoher Symbolkraft.

Brexit: Demonstration in Nordirland
Bild: picture-alliance/dpa/B. Lawless

Bei einer Kundgebung gegen den Brexit haben mehrere hundert Demonstranten eine Grenzstraße zwischen dem EU-Mitglied Irland und der britischen Provinz Nordirland geschlossen und symbolisch eine Grenzanlage mit Militärkontrollen (Artikelbild) nachgestellt. Die Teilnehmer errichteten eine Betonmauer, eine Zollstation und einen Wachturm mit Männern, die als britische Soldaten verkleidet waren.

Ziel der Aktion war es nach Angaben der Veranstalter, auf mögliche gewaltsame Unruhen aufmerksam zu machen, die ein ungeordneter Brexit für die - nach wie vor instabile - Region zur Folge haben könnte. "Dies ist eine sichtbare Darstellung des Potenzials für das schlimmste Szenario", sagte Tom Murray, der die Kundgebung mitorganisiert hatte.

Nach einem Protestmarsch riefen die aus dem Grenzgebiet stammenden Teilnehmer das Parlament in London auf, die Rückkehr zu einer festen Grenze zwischen Irland und Nordirland zu vermeiden. Anschließend rissen sie die zuvor für die Protestaktion errichtete Mauer wieder ein.

Nach dem Demonstrationsmarsch wurde die Mauer wieder eingerissenBild: picture-alliance/AP/P. Morrison

Bei einem Brexit ohne Abkommen droht die Wiedereinführung von Grenzkontrollen. Irland will eine "harte Grenze" verhindern, auch um das Karfreitagsabkommen von 1998 zu schützen. Dieser Vertrag hatte den jahrzehntelangen Konflikt zwischen irisch-katholischen Nationalisten und den protestantischen Loyalisten mit mehr als 3600 Toten beendet. Wesentlicher Bestandteil ist eine Grenze ohne Kontrollen zu Irland.

Derzeit ist diese Grenze im grünen Hügelland nahezu unsichtbar und kann problemlos passiert werden. Doch der Bürgerkrieg hat Spuren hinterlassen, und die Spannungen zwischen Katholiken und Protestanten sind auch heute noch zu spüren. So trennen mehr als 100 hohe Mauern Nachbarschaften in Belfast.

ml/nob (rtr,afp)

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