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Katastrophe

"Irma" auf dem Weg nach Florida

8. September 2017

Die Menschen auf Kuba bekommen erste Auswirkungen von "Irma" zu spüren, die Insel dürfte aber glimpflich davonkommen. In den USA, in Florida, verlassen unterdessen Hundertausende ihre Häuser.

Florida Evakuierung Fort Lauderdale
Die Menschen in Fort Lauderdale (Florida) bereiten sich darauf vor, ihr Zuhause zu verlassen.Bild: picture-alliance/Zumapress

Unaufhaltsam schiebt sich "Irma" weiter in Richtung USA. Am Abend erreichten die ersten Ausläufer des Hurrikans Kuba. Obwohl das Zentrum des Sturms noch mehr als 350 Kilometer östlich der kubanischen Nordostküste tobte, schlugen bereits Wellen mit bis zu sechs Metern Höhe an die Küste der Insel, so das staatliche kubanische Fernsehen. Die Behörden haben nach eigenen Angaben nahezu eine Million Menschen in den gefährdeten Gebieten evakuiert. Sie seien in Schutzräumen oder bei Verwandten in anderen Landesteilen untergekommen. Kuba könnte nach Angaben der Meteorologen aber insgesamt glimpflich davon kommen: Wahrscheinlich wird der Sturm an der Hauptstadt Havanna vorbeiziehen, sie höchstens streifen.

Sturm gilt weiter als "extrem gefährlich"

Irma wird Kuba vermutlich nur streifenBild: picture-alliance/NOAA via AP

Umso größer ist die Sorge in den USA, vor allem in Florida. "Irma" hat zwar an Kraft verloren und wurde vom US-Hurrikanzentrum von einem Sturm der höchsten Warnstufe fünf auf Stufe vier herabgestuft, die Experten sagen aber weiterhin, der Sturm sei "extrem gefährlich". Er wird vermutlich am Samstagabend mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Stundenkilometern auf die Südküste Floridas prallen.

Floridas Gouverneur Rick Scott richtete eine dramatische Warnung an die Bürger: Sämtliche 20,6 Millionen Einwohner des US-Bundesstaates müssten darauf vorbereitet sein, "bald" ihre Wohngebiete zu verlassen. "Irma" sei "größer als unser gesamter Bundesstaat", so Scott. Für mehrere Küstenregionen Floridas und des nördlich angrenzenden US-Staates Georgia hatten die Behörden bereits in den vergangenen Tagen die obligatorische Evakuierung angeordnet.

Auch Trumps Mar-a-Lago wird geräumt

US-Präsident Donald Trump appellierte an die Bürger, die Empfehlungen und Anordnungen der Behörden zu befolgen. "Irma" sei ein Sturm von "epischen Ausmaßen" und vielleicht der größte, den "wir jemals gesehen haben", so Trump via Twitter.

Auch der Präsident selbst ist vom Sturm und seinen Folgen betroffen. Die Luxus-Residenz von Donald Trump, das "Winter White House" Mar-a-Lago soll geräumt werden. Der Golfclub in der Stadt Palm Beach liegt in einer Evakuierungszone der US-Behörden.

Mar-a-LagoBild: Getty Images/J. Raedle

Spur der Verwüstung in der Karibik

Bislang hat der Hurrikan auf seinem Weg mehrere Karibik-Inseln getroffen und dabei mindestens 21 Menschen getötet. "Es ist, als wäre jemand mit einem Rasenmäher vom Himmel über die Insel gegangen", sagte eine Augenzeugin auf der Insel Saint-Martin dem niederländischen Rundfunk NOS.

"Irma" ist einer der stärksten jemals registrierten Wirbelstürme im Atlantik. Betroffen sind neben Haiti und der Dominikanischen Republik auch das britische Anguilla, Barbuda, die zu den USA gehörenden Insel Puerto Rico und die amerikanischen Jungferninseln, Bahamas und Kuba.

Nächste Wirbelstürme schon im Anmarsch

Schon jetzt ist absehbar, dass sich die Wettersituation nach "Irma" nicht beruhigen wird; zwei weitere Wirbelstürme sind bereits auf dem Weg. "José" nimmt nach Berechnungen der Meteorologen den gleichen Weg wie "Irma". Und er gewinnt zunehmend an Kraft: Die Experten haben ihn jetzt auf die Kategorie vier hochgestuft. Auf "José" folgt dann "Katia". Dieser Wirbelsturm nimmt ebenfalls an Fahrt auf, ist aber derzeit mit einer Einstufung in Kategorie Zwei noch deutlich schwacher. "Katia" hat einen anderen Weg eingeschlagen und bewegt sich jetzt auf die mexikanische Ostküste zu.

Bild: picture-alliance/AP/dpa/C. Giusti

Die USA sind unterdessen noch damit beschäftigt, die Folgen des vorhergehenden Hurrikans "Harvey" zu beseitigen. US-Präsident Donald Trump hat ein Gesetz unterzeichnet, das Bundeshilfen in Höhe von rund 12,7 Milliarden Euro für die Opfer der Flutkatastrophe in Texas vorsieht. Die Hilfen sind Teil eines völlig überraschenden Deals zwischen Trump und den oppositionellen Demokraten. Der Kongress hob entsprechend der Abmachung auch die Schuldenobergrenze an, so dass ein Regierungsstillstand zumindest bis in den Dezember hinein vermieden werden kann.

bru/stu (dpa,rtr)

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