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IS-Dschihadisten töten Stammeskämpfer

23. November 2014

Die Hauptstadt der westirakischen Provinz Anbar, Ramadi, ist fast vollständig unter der Kontrolle des "Islamischen Staats". Doch Stammeskämpfer wehren sich gegen die Belagerung - und bezahlten dies erneut mit dem Tod.

Maskierte Männer mit Waffen (Foto: picture-alliance/abaca/Yaghobzadeh Rafael)
Bild: picture-alliance/abaca/Yaghobzadeh Rafael

Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) haben mindestens 20 Mitglieder eines sunnitischen Stammes in der Nähe von Ramadi getötet. Über den Vorfall in dem Vorort Al-Sidscharijah östlich von Ramadi gab es unterschiedliche Angaben. In einer Version der Polizei heißt es, die Dschihadisten hätten Kämpfer der Stämme Albu Nahal und Albu Fahad so lange belagert, bis diesen die Munition ausgegangen sei. Dann hätten sie 23 Kämpfer hingerichtet. Eine andere Version aus Kreisen der Stammeskämpfer geht davon aus, dass die Dschihadisten sich als Studenten ausgaben und so in den Vorort eingedrungen seien. Sie hätten dort Waffen erhalten und damit 25 Mitglieder des Albu-Fahad-Stammes getötet.

Das irakische Verteidigungsministerium sprach von "schweren Kämpfen" zwischen Sicherheitskräften und Stammesmilizen auf der einen und Dschihadisten auf der anderen Seite. Die Stammesmilizen kämpfen in Ramadi, rund hundert Kilometer westlich der irakischen Hauptstadt Bagdad, gegen den IS, der Teile des Iraks und Syriens kontrolliert. Am Freitag begann der IS eine groß angelegte Offensive, um Ramadi vollständig unter seine Kontrolle zu bekommen.

Waffen für den Widerstand

IS-Kämpfer richten immer wieder Stammesmitglieder hin, die sich gegen die radikal-sunnitische Dschihadistengruppe stellen. Die irakischen Behörden geben inzwischen Waffen an die Stammesmilizen aus. Diese fordern jedoch weitere Unterstützung im Kampf gegen den IS, auch aus dem Ausland.

In den USA scheint die Forderung gehört zu werden: Washington plant offenbar die sunnitischen Stämme im Irak mit schweren Waffen auszurüsten. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters, die sich auf Unterlagen des US-Verteidigungsministeriums beruft, sollen die Stammesmilizen ermutigt werden, den Kämpfern des IS Widerstand zu leisten.

Nach Angaben eines US-Regierungsvertreters liege dem Kongress ein Finanzierungsantrag vor, in dem 24,1 Millionen Dollar unter anderem für den Kauf von Sturmgewehren vom Typ AK-47 und Panzerabwehrraketen vorgesehen seien. Die Waffen sollten an die Kämpfer in der Provinz Anbar gehen.

fab/qu (rtr, afp)

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