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Politik

IS-Massaker an Zivilisten in Syrien

23. Oktober 2017

Der "Islamische Staat" hat nach Angaben von Aktivisten vor seiner Vertreibung aus einer Stadt in Zentralsyrien mehr als hundert Zivilisten getötet. Allein in zwei Tagen sollen mehr als 80 Menschen ermordet worden sein.

Irak Islamischer Staat Propagandafoto
Flagge des "Islamischen Staats"- die Terrormiliz soll ein Massaker in Zentralsyrien verübt habenBild: picture-alliance/Zuma Press

Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat nach Angaben von Aktivisten vor ihrer Vertreibung aus der syrischen Stadt Al-Kariatain innerhalb von 20 Tagen etwa 116 Zivilisten getötet. Bei den Exekutionen habe es sich um eine Racheaktion gehandelt,  sagte der Chef der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman. Die Terrorkämpfer hätten den Ermordeten vorgeworfen, mit Regierungstruppen zusammengearbeitet zu haben. Die Opfer sollen erschossen oder mit Messern getötet worden sein.

Befreit, an den IS verloren und wieder befreit

Die Mehrheit der Zivilisten sei in den letzten zwei Tagen vor Rückeroberung der Stadt durch die syrischen Truppen getötet worden. Am vergangenen Samstag hatten die Regierungstruppen wieder die Kontrolle über Al-Kariatain übernommen. Der IS hatte die Stadt bereits 2015 besetzt, sie aber schon einmal 2016 an die von Russland unterstützten, syrischen Truppen verloren. Die Extremisten hatten Al-Kariatain dann wieder am 1. Oktober dieses Jahres für knapp drei Wochen in ihre Gewalt gebracht.

Das zerstörte aber befreite Al-Kariatain im April 2016 Bild: picture-alliance/dpa/V. Sharifulin

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hat ihren Sitz in Großbritannien und bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten in Syrien. Ihre Angaben können von unabhängiger Seite nur schwer überprüft werden.

Allerdings berichtet auch die Nachrichtenagentur Associated Press (ap) von einem Massaker mit mehr als 60 Toten. Sie beruft sich auf den Gouverneur der Provinz Homs, Talal Barazi, nach dessen Aussage die meisten der Getöteten für die Regierung gearbeitet hatten oder der regierenden Baath Partei angehörten. Laut Barazi konnten sechs Tote noch nicht identifiziert werden, weitere 13 Menschen würden noch in Al-Kariatain vermisst.

cw/sti (dpa, afp)

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