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Politik

IS richtet Blutbad im irakischen Mossul an

28. Oktober 2016

Unter Druck ist der "Islamische Staat" am gefährlichsten: Je näher die Anti-Terror-Allianz an die Stadt heranrückt, um so härter trifft es unschuldige Zivilisten. Die Brutalität der Dschihadisten kennt keine Grenzen.

Irak Kampf um Mossul gegen den IS
Vorrückender irakischer Panzer am Montag bei MossulBild: picture-alliance/AP Photo/K. Mohammed

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat nach Angaben der Vereinten Nationen 232 Zivilisten im Irak getötet. Der Vorfall ereignete sich bereits am Mittwoch nahe der IS-Hochburg Mossul, wie eine Sprecherin des UN-Hochkommissars für Menschenrechte erst jetzt mitteilte.

Demnach sind unter den Opfern 190 Menschen, die früher für die irakische Armee gekämpft haben. Manche hätten sich geweigert, dem IS beizutreten. "Andere wurden erschossen, obwohl sie den Anweisungen des IS Folge leisteten", so die Sprecherin. Nach ihren Worten missbraucht die IS-Terrormiliz zehntausende Iraker als menschliche Schutzschilde. "Dies ist eine feige Strategie, um Orte vor militärischen Angriffen zu schützen", sagte die Vertreterin der Vereinten Nationen. Über 5600 Familien sind laut UN-Angaben entführt worden. Die tatsächliche Opferzahl könnte daher noch höher sein.

Letzte Hochburg im Irak

Mitte Oktober hatte eine Anti-IS-Koalition im Irak ihre Offensive auf Mossul gestartet. Ziel des Bündnisses aus Regierungsarmee, kurdischen Peschmerga und schiitischen Milizen ist es, die letzte verbliebene IS-Hochburg des Landes zu befreien. Bis zu 5000 Kämpfer der Terrormiliz werden in Mossul vermutet.

Die Extremisten kontrollieren die zweitgrößte irakische Metropole bereits seit Juni 2014. Hier hatte IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi ein sogenanntes Kalifat ausgerufen. Über 770 IS-Kämpfer sind seither nach irakischen Angaben getötet worden. Insgesamt 93 Dörfer und Ortschaften im Umkreis der Stadt seien zudem befreit worden.

jj/uh (dpa, afp, ap)

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