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Politik

Neuer Vorstoß in der Islam-Debatte

2. April 2018

Der CDU-Außenpolitiker Röttgen hat sich in die Debatte um die Stellung des Islam in Deutschland eingeschaltet. Äußerungen von Innenminister Seehofer (CSU) seien nicht hilfreich. Ein neues Integrationskonzept müsse her.

CDU-Parteitag in Berlin, Norbert Röttgen
Bild: Imago/Ipon

Weil es in Deutschland "eine neue Qualität von Zuwanderung" gebe, werde auch "eine neue Qualität von Integrationsarbeit" gebraucht, sagte Norbert Röttgen (Artikelbild) der Tageszeitung "Die Welt. "Einfach so weitermachen wie bislang, das wird nicht ausreichen", so der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag weiter.

Der Bundesinnenminister müsse deshalb klären, "wie ein konkretes, anspruchsvolles, pragmatisches Konzept der Integration etwa für muslimische Kinder aussehen kann", sagte der CDU-Politiker. Integration sei eine Grundfrage des gesellschaftlichen Friedens geworden. "Das stellt sich nicht von selbst ein", meinte Röttgen.

Schulen in den Blick nehmen

Dazu gehöre auch, sich in den Schulen stärker um Religionsvermittlung und Toleranz zu kümmern, sagte Röttgen mit Blick auf antisemitische Übergriffe an Schulen. Die an den Übergriffen beteiligten Kinder seien und blieben Teil der Gesellschaft. "Also müssen wir mit ihnen über unsere Vorstellung von Religion sprechen, Toleranz zwischen den Religionen einüben und Unterstützung von ihren Eltern einfordern", so Röttgen. Er ergänzte: "Es braucht mehr Pädagogen, Sozialarbeiter, Jugendhelfer".

Zu der von Seehofer neu angestoßenen Debatte, ob der Islam zu Deutschland gehöre, äußerte sich Röttgen dezidiert: "Diese Art überwiegend folgenloser, taktisch motivierter Debatten muss ein Ende haben." Die Osterzeit sei "eine gute Gelegenheit, sich darauf zu besinnen, wieder relevante Diskussionen zu führen, die etwas verändern."

Fehlende Antworten

Es sei bedauerlich, wenn von verantwortlicher Seite ein fruchtloser Streit über einen inhaltlich folgenlosen Satz angezettelt werde. Die Bevölkerung erwarte, dass die Regierung regiere und zu Ergebnissen komme. Derzeit führe keine Partei, weder CDU und CSU noch die SPD oder die Oppositionsparteien, "in den Grundfragen Migration, Integration, Digitalisierung eine problemangemessene Diskussion". Es sei deshalb - so Röttgen - auch nicht verwunderlich, dass es bisher auch keine "konzeptionellen Antworten" gebe.

haz/se (afp, dpa, kna, epd)

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