1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Terrorismus

IS bekennt sich zu Anschlag in Pakistan

13. November 2016

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" hat die Verantwortung für den verheerenden Anschlag auf einen Sufi-Schrein übernommen. Die Zahl der Getöteten stieg auf mittlerweile 52. Die Identität des Attentäters ist geklärt.

Pakistan Trauernde nach Bombenanschlag in Provinz Baluchistan
Trauernde erweisen den Opfern des Selbstmordanschlags auf einen Sufi-Schrein in der Provinz Baluchistan die letzte EhreBild: picture-alliance/AP Photo/F. Khan

In einem Statement teilte der IS mit, ein Selbstmordattentäter aus den eigenen Reihen habe den Anschlag auf den Shah-Noorani-Schrein in der südwest-pakistanischen Provinz Baluchistan verübt. Mit der Attacke wollte die sunnitische Terrormiliz "Islamischer Staat" eigenen Angaben zufolge "Shiiten töten". Dazu wurde ein Foto des mutmaßlichen jugendlichen Attentäters veröffentlicht. Diese Angaben wurden von der Polizei bestätigt: "Es war ein Selbstmordanschlag", sagte Polizeisprecher Mansur Awan.

Bei dem verheerenden Anschlag in der Unruheprovinz Baluchistan starben mehr als 50 MenschenBild: picture-alliance/AA/Q. Khan

Die Zahl der Opfer ist offiziellen Angaben zufolge weiter gestiegen. Baluchistans Heimatminister Sarfraz Bugti sagte, die Explosion habe mindestens 52 Menschen getötet. Den Angaben zufolge wurden mehr als 110 Menschen verletzt, viele von ihnen schwer. Die meisten wurden zur Behandlung in Krankenhäuser in das 100 Kilometer entfernte Karachi gebracht. Insgesamt hielten sich zum Zeitpunkt der Explosion mehr als 1000 Menschen in dem Schrein auf, darunter viele Frauen und Kinder.

Unterdessen wurde der Sufi-Schrein wieder für die Gläubigen geöffnet. Sicherheitskräfte hatten keine weiteren Sprengsätze gefunden und gaben den Zugang frei. Der Sufismus ist eine mystische Bewegung im Islam, deren Anhänger von einigen streng-islamischen Gruppen als Abtrünnige von der reinen Lehre gesehen - und verfolgt - werden.

Gläubige trauern vor dem Sufi-Schrein um die Opfer des AnschlagsBild: picture-alliance/dpa/R. Khan

Unruheprovinz im Südwesten

Es war der dritte große Anschlag radikalislamischer Attentäter auf Ziele in Baluchistan in den vergangenen Monaten. Die Provinz ist mit 350.000 Quadratkilometern die größte in Pakistan und macht fast die Hälfte des Landes aus, ist jedoch auch die ärmste des Landes: Nach dem Armutsindex der pakistanischen Regierung leben zwei Drittel aller Menschen in Baluchistan in Armut.

Zwar ist die Provinz die am wenigsten dicht besiedelte in Pakistan, aber hier sind die meisten extremistischen Gruppen beheimatet. So kämpfen Separatistengruppen zum Beispiel für die Abspaltung Baluchistans von Pakistan oder für mehr politische und finanzielle Autonomie der Provinz. Außerdem haben mehrere sunnitische Extremistengruppen ihre Basis hier. Einige pakistanische Taliban-Gruppen operieren ebenfalls von Baluchistan aus - und auch die afghanischen Taliban haben dort ihre Basis.

mak/rk (afpe, ape, dpae)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen