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Politik

Islamisten verlangen Rücktritt der Regierung

1. November 2019

Tausende Oppositionsanhänger haben in Islamabad ein Protestlager aufgeschlagen und drohen mit Chaos. Polizei und Paramilitärs sind im Einsatz. Sie sollen verhindern, dass die Demonstranten ins Regierungsviertel ziehen.

Pakistan | Demonstration der Opposition gegen Imran Khan
Die Kundgebung in der Hauptstadt Islamabad wird von der Islamisten-Partei Jamiat Ulema-e-Islam angeführtBild: Getty Images/AFP/A. Qureshi

Der Protest richtet sich gegen Ministerpräsident Imran Khan. Der frühere Cricket-Star hatte das Amt 2018 übernommen. Die Demonstranten werden von dem konservativen Kleriker Maulana Fazlur Rehman und seiner radikal-islamischen Partei Jamiat Ulema-e-Islam (JUI-F) angeführt. Andere Oppositionsparteien haben sich angeschlossen.

Rehman und seine Mitstreiter waren in der Nacht zu Freitag in Islamabad eingetroffen. Davor hatten sie fast 2000 Kilometer in Hunderten Autos und Reisebussen zurückgelegt. Der größte Teil von ihnen war in der südlichen Metropole Karachi aufgebrochen. 

Oppositionsanhänger auf dem Weg in die Hauptstadt - Viele haben tausende Kilometer in Bussen und PKW zurückgelegtBild: picture-alliance/ZUMAPRESS/PPI

"Wir fahren nach Islamabad, um eine unrechtmäßige Regierung rauszuwerfen", hatte Rehman bei einer Kundgebung außerhalb der Hauptstadt erklärt. Die Opposition wirft dem mächtigen Militär des Landes vor, die Parlamentswahl von 2018 manipuliert zu haben, um Khans Partei zum Wahlsieg zu verhelfen. Derzeit herrscht eine zweistellige Inflationsrate, die Lebenshaltungskosten sind gestiegen. Khan weigert sich bislang, sein Amt aufzugeben.

Den Islamisten ist die zivile Regierung von Ex-Cricket-Star Imran Kahn per se ein Dorn im Auge Bild: Getty Images/AFP/A. Majeed

Fast die halbe Zeit seit der Staatsgründung 1947 wurde Pakistan vom Militär regiert. Zudem werden Generäle immer wieder beschuldigt, hinter den Kulissen die Fäden zu ziehen, um zivile Regierungen zu beeinflussen oder zu destabilisieren. 

Vor der Ankunft der Demonstranten waren in Islamabad die Präsenz von Sicherheitskräften verstärkt und hunderte Schiffscontainer auf wichtigen Verbindungsstraßen aufgestellt worden, um Protestierende von Regierungsgebäuden fernzuhalten. Khans Regierung hatte im Vorfeld versucht, sich in Verhandlungen mit den Protestführern zu einigen, um eine Blockade Islamabads zu vermeiden - allerdings erfolglos.

uh/qu (dpa, ap, rtr)

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