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Islamisten zerstören Mausoleen

23. Dezember 2012

In der Stadt Timbuktu in Mali sind weitere Kulturstätten zerstört worden. Verantwortlich sind radikale Islamisten, die seit dem Frühjahr im Norden des Landes herrschen.

A traditional mud structure stands in the Malian city of Timbuktu in this May 15, 2012 file photo. The al Qaeda-linked Islamist fighters who have used pick-axes, shovels and hammers to shatter earthen tombs and shrines of local saints in Mali's fabled desert city of Timbuktu say they are defending the purity of their faith against idol worship. But historians say their campaign of destruction in the UNESCO-listed city is pulverizing part of the history of Islam in Africa, which includes a centuries-old message of tolerance. Picture taken May 15, 2012. To match Analysis MALI-CRISIS/TIMBUKTU REUTERS/Adama Diarra/Files (MALI - Tags: POLITICS RELIGION SOCIETY)
Mali Timbuktu Ansar Dine Islamisten Gruppe MausoleumBild: Reuters

Kämpfer der dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahe stehenden Gruppe "Ansar Dine" hätten insgesamt vier Mausoleen niedergerissen, sagte der Leiter des Tourismusbüros von Timbuktu, Sane Chirfi.

Mit Hacken auf die Grabstätten eingeschlagen

Einwohner der Stadt, die von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft wurde, bestätigten die Angaben. Die Islamisten seien mit Hacken auf die Grabstätten losgegangen, sagte ein Augenzeuge. Ein anderer Bewohner berichtete, hinter einem Haus in der Nähe der großen Moschee von Timbuktu hätten Männer ein Mausoleum zerstört und dabei "Allah ist groß" gerufen.

Für die Kämpfer der "Ansar Dine" sind Mausoleen nicht mit dem Islam vereinbarBild: Reuters

Die historischen Gebäude beherbergen die sterblichen Überreste muslimischer Gelehrter, gehören allerdings nicht zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im Sommer hatten die Islamisten in Timbuktu mehrere offizielle Weltkulturerbe-Stätten zerstört. Die Fundamentalisten behaupten, die Grabstätten dienten der Heiligenverehrung und dies sei mit dem Islam nicht vereinbar.

"Stadt der 333 Heiligen"

Die Zerstörungsaktionen in Timbuktu, die wegen der vielen Mausoleen auch als "Stadt der 333 Heiligen" bekannt ist, werden allerdings auch als Reaktion auf den Beschluss des UN-Sicherheitsrats verstanden. Dieser hatte vor wenigen Tagen einem Militäreinsatz in dem westafrikanischen Land einstimmig zugestimmt.

In den kommenden Monaten ist aber kein Vorgehen gegen die islamistischen Rebellen im Norden Malis zu erwarten, denn die beschlossene Resolution stellt mehrere Hürden für eine endgültige Zustimmung auf. Mit dem Beginn des Kampfeinsatzes ist laut Diplomaten nicht vor September 2013 zu rechnen.

UN-Sicherheitsrat billigt Militäreinsatz im Norden Malis

01:25

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Die malische Regierung war im März durch einen Militärputsch gestürzt worden. Tuareg-Rebellen brachten daraufhin gemeinsam mit Islamisten den Norden des Landes unter ihre Kontrolle. Anschließend vertrieben die Islamisten die Tuareg jedoch aus den wichtigsten Städten und riefen die Scharia aus. Das islamische Recht fand bereits in drakonischen Strafen wie Peitschenhieben für unverheiratete Paare und dem Handabhacken bei Dieben Anwendung.

haz/jh (afp, ap)

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