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Naturschauspiel: Neuer Vulkanausbruch auf Island

1. April 2025

Auf Island sprudelt wieder glutrote Lava aus der Erde. Das Naturschauspiel ereignet sich nahe dem Fischerort Grindavík.

Glutrote Lava sprudelt aus der Erde bei dem Vulkanausbruch in Island
Luftaufnahme des VulkanausbruchsBild: Marco di Marco/AP Photo/picture alliance

Der seit Wochen erwartete Vulkanausbruch auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel südwestlich der Hauptstadt Reykjavik begann nach Angaben von Islands Meteorologie-Behörde IMO an diesem Dienstag - unmittelbar nördlich des Fischerortes Grindavík. In Live-Aufnahmen des Rundfunksenders RÚV war zu sehen, wie sich die Lava ihren Weg aus einem riesigen Riss an die Erdoberfläche bahnte. 

Die Wetterbehörde sprach knapp 45 Minuten nach Ausbruchsbeginn davon, dass der Erdriss nun rund 700 Meter lang sei. Auch wenn er relativ stabil aussehe, könne nicht ausgeschlossen werden, dass er sich weiter Richtung Norden oder Süden ausdehne, so die IMO. Kurz darauf öffnete sich ein neuer Riss nahe Grindavík, wie RÚV berichtete. Die isländische Zivilschutzbehörde rief daraufhin die Notfallstufe aus.

Vulkanausbruch kündigte sich an

In den Morgenstunden hatte sich der bevorstehende Ausbruch mit einem immer stärker werdenden Erdbebenschwarm in der Region angekündigt. Das bei Touristen beliebte Geothermalbad Blaue Lagune wurde in der Zwischenzeit ebenso schnell evakuiert wie Grindavík, wo Rettungskräfte davon berichteten, die Beben vor Ort zu spüren. Es wurde befürchtet, dass sich innerhalb des Ortes Risse im Erdboden auftun könnten. 

Das Fischerdorf Grindavík nahe der Ausbruchsstelle wurde vollständig evakuiert Bild: Marco di Marco/AP Photo/picture alliance

Laut dem regionalen Polizeichef Ulfar Ludviksson waren in dem Fischerort zuletzt noch etwa 40 Häuser bewohnt. Die meisten der insgesamt 4000 Einwohner hatten Grindavík bereits Ende 2023 vor der ersten Eruption der jüngsten Ausbruchsserie verlassen. Seitdem hat der Staat den Einwohnern die meisten Häuser abgekauft. Die meisten Menschen aus Grindavík suchten sich dauerhaft ein neues Zuhause.

Längliche Erdspalte statt Vulkanberg

Der Ausbruch ist nicht vergleichbar mit jenen aus "klassischen Vulkanbergen": Stattdessen tut sich ein länglicher Erdspalt auf, aus dem in der Folge tagelang glutrote Lava sprudelt - daher auch der Name Spalteneruption. Eine Gefahr für Menschen stellen die Lavamassen in der dünn besiedelten Region im Regelfall nicht dar.

Allerdings wurden bei einem der vorherigen Ausbrüche auch drei Häuser am Rande von Grindavík von der Lava erfasst, bei der Eruption im November auch der Parkplatz der Blauen Lagune. Große und zuletzt noch einmal verstärkte Schutzwälle aus Erde sollen die Infrastruktur in dem Gebiet bestmöglich schützen.

Bei einer Spalteneruption sprudelt glutrote Lava aus einer ErdspalteBild: Marco di Marco/AP Photo/picture alliance

Elfter Ausbruch in vier Jahren 

Fast 800 Jahre lang hatte die Erde unter der Reykjanes-Halbinsel Ruhe gegeben, doch mittlerweile sind Spalteneruptionen dieser Art längst keine Seltenheit mehr. Der aktuelle Ausbruch ist der elfte seit 2021 und der achte allein seit Dezember 2023. Die zuvor letzte Eruption hatte im vergangenen November begonnen, ehe sie nach 18 Tagen ihr Ende fand. Wie lange die Eruption diesmal anhält, lässt sich bisher nicht abschätzen.

ch/wa (afp, dpa)

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