Am 10. Dezember 2022 wird der Europäische Filmpreis in der isländischen Hauptstadt Reykjavik verliehen – Europas Pendant zu den Oscars. Das nehmen wir zum Anlass, Ihnen die Highlights des Landes zu zeigen.
Bild: picture-alliance/blickwinkel/McPHOTO/S. Wolf-FeixIsland ist ein Land der Gegensätze, atemberaubend schön und mit außergewöhnlichen Naturphänomenen. Wüsten, Vulkane, Täler, Fjorde, Gletscher und noch viele weitere Landschaftsformationen wechseln sich hier ab. Ein Viertel des Landes besteht aus Vulkanen, zwölf Prozent sind mit Gletschern bedeckt. Nur ein Prozent der Inselfläche ist bewaldet.
Bild: picture-alliance/blickwinkel/K. Irlmeier2010 erlangte Island weltweit Berühmtheit durch den Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull (Bild): zum einen wegen seines unaussprechlichen Namens, mit dem sich Moderatoren und Reporter abmühten, zum anderen weil seine Aschewolke den Flugverkehr in Europa lahmlegte. Island ist die größte Vulkaninsel der Welt. Es gibt rund 130 Vulkane, etwa 30 davon werden als potentiell aktiv eingestuft.
Bild: picture-alliance/bt3/ZUMApressViele Vulkane in Island verstecken sich unter riesigen Eismassen. Der größte Gletscher Vatnajökull hat allein eine Fläche von 1200 Fußballfeldern! Eine Tour übers Eis ist beeindruckend, doch sollte man sich nur mit Hilfe von Profis in die Schneewüste begeben, denn das Eis lebt - es entstehen schnell neue Spalten und Risse.
Bild: picture-alliance/blickwinkel/S. ZieseDas Schmelzwasser der Gletscher sucht sich in zahlreichen Flussläufen seinen Weg bis zur Küste und stürzt dabei hunderte Wasserfälle hinunter, zum Teil mit unheimlicher Wucht wie beim Gullfoss, dem goldenen Wasserfall. Die Dimensionen dieses Wasserfalls wird deutlich an den Touristen, die ganz klein auf dem Plateau auf der linken Seite des Bildes zu sehen sind.
Bild: picture-alliance/blickwinkel/K. IrlmeierDas Wasser türmt sich zu einem Ball auf und explodiert: Eine 30 Meter hohe Säule aus kochend heißem Wasser schießt in die Höhe. Alle paar Minuten bricht der berühmte Geysir Strokkur (Butterfass) aus und begeistert die umstehenden Touristen mit seiner gewaltigen Kraft. Er befindet sich im Heißquellengebiet Haukadalur im Südwesten des Landes.
Bild: picture-alliance/blickwinkel/M. LohmannNicht nur in Haukadalur gibt es heiße Quellen, sie sind über die ganze Insel verteilt und werden zum Teil als Hot Pots und Thermalbäder genutzt. Die bekannteste Quelle liegt zwischen dem Flughafen Keflavik und der Hauptstadt Reykjavik: die blaue Lagune - ein geothermal beheiztes Bad mit naturblauem, mineralhaltigem Wasser. Ein Bad wirkt sich positiv auf Hautkrankheiten aus.
Bild: picture-alliance/dpa/R. Holschneider… dafür ist Island nicht unbedingt bekannt, man denkt eher an stille Naturlandschaften. In ganz Island leben in der Tat nur rund 380.000 Menschen. Mehr als die Hälfte davon, rund 200.000, bevölkert die Hauptstadt Reykjavik (Rauchbucht) und Umgebung. Dementsprechend wird hier viel geboten, vor allem auf der Straße Laugavegur, dem urbanen Zentrum und der Ausgehmeile Reykjaviks.
Bild: picture-alliance/U. BernhartZurück in die Natur: die lässt sich am besten mit dem Jeep, zu Fuß oder auf dem Pferderücken erkunden. Die Islandpferde spielen eine große Rolle auf der Insel. Sie sind nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern auch Einnahmequelle, denn die robuste Rasse hat viele Fans. Im Sommer leben die Tiere frei im Hochland. Erst im Herbst werden sie zurück ins Tal getrieben - und das ist ein Riesenspektakel.
Bild: picture alliance/Arco Images/L. WeyersWer durch Islands faszinierende Natur reist, versteht schnell, warum viele Einwohner an Elfen und Trolle glauben. Es gibt sogar Verzeichnisse über lebende Naturgeister und Karten über Wohnsitze von Elfen und Zwergen. Straßen müssen um solche Orte herumgebaut werden. Ist der Fels auf dem Bild auch ein Troll? Einen Namen hat er jedenfalls: Hraunkarl.
Bild: DW/E. Yorck von WartenburgIm Sommer wird es in Island nie richtig dunkel, im Winter hingegen kaum hell. Dafür kann man in der Dunkelheit die Nordlichter sehen - am besten zwischen Anfang Oktober und Ende März. Dann leuchten die Lichtschleier (Aurora borealis genannt) magisch am Nachthimmel.
Bild: picture-alliance/blickwinkel/W. Pattyn"Kannst du mithalten beim A bis Ö von Island?", das fragt die Tourismus Agentur der nordischen Insel. Sie hat den aus ihrer Sicht "schwersten Karaoke-Song der Welt" veröffentlicht. Auf amüsante Art soll das Video Touristen zum Singen auf isländisch bewegen.
Zuerst geht es in dem Ohrwurm um einfache Wörter wie "kaffi" (Kaffee) und "mjólk" (Milch), dann wird es immer schwieriger. Touristen sollen sich ein "bílaleigubíll" (Mietwagen) leihen, den "hringvegurinn" (die Ringstraße) fahren - und bloß nicht auf das Moos "traðka" (trampeln). "So reyndu að syngja með!" heißt es zum Schluss: "Also versuch mitzusingen!". Darunter hat die Agentur ein Video von Touristen gestellt, die genau das tun - eher wenig erfolgreich.
Nach Jahren steigender Tourismus-Zahlen haben aber immer mehr Isländer nach Einschätzung aus der Branche die Besucher satt. "Wir sehen Zeichen, dass die Toleranz gegenüber den Touristen abnimmt, vor allem in den beliebtesten Gegenden", sagte die Direktorin des isländischen Tourismusindustrie Verbands, Helga Árnadóttir. Die große Mehrheit der Isländer sei zwar noch immer positiv gestimmt, doch sinkende Akzeptanz sei für den zweitwichtigsten Wirtschaftszweig des Landes eine große Gefahr.
Der Tourismus hatte Island maßgeblich aus der schweren Finanz- und Bankenkrise geholfen. Seit 2010 hat sich die Zahl der jährlichen Besucher mehr als vervierfacht. In den Sommermonaten ist laut Islandsbank jeder fünfte Mensch im Land ein Tourist.
is/ch (dpa)