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Politik

Israel eröffnet Botschaft in Abu Dhabi

29. Juni 2021

Es ist der erste Besuch eines israelischen Außenministers in den Vereinigten Arabischen Emiraten - und ein historischer Anlass: Jair Lapid eröffnete die neue diplomatische Vertretung seines Landes in Abu Dhabi.

 Israels Außenminister Jair Lapid in Abu Dhabi
"Israel will Frieden mit all seinen Nachbarn" - so Außenminister Jair Lapid bei der Eröffnungszeremonie Bild: Shlomi Amsalem/Government Press Office/Reuters

Zusammen mit der Ministerin für Kultur und Jugend der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Noura al-Kaabi, durchschnitt der neue israelische Außenminister Jair Lapid ein weiß-blaues Band in den Farben der israelischen Flagge. Ein entsprechendes Foto des historischen Moments postete der Chefdiplomat im Kurznachrichtendienst Twitter:

Während der Eröffnungszeremonie betonte Lapid: "Israel will Frieden mit seinen Nachbarn. Mit all seinen Nachbarn. Wir gehen nirgendwo hin. Der Nahe Osten ist unsere Heimat. Wir sind hier, um zu bleiben. Wir rufen alle Länder der Region auf, das anzuerkennen. Und mit uns zu reden."

Israels Außenminister wird auch Gespräche mit hochrangigen Vertretern der Emirate führen. Am Mittwoch will er in Dubai an der offiziellen Eröffnung des israelischen Konsulats und des israelischen Pavillons auf der ab Oktober geplanten Weltausstellung teilnehmen.

Außenminister Jair Lapid applaudiert, als das Botschaftsschild enthüllt wird Bild: Shlomi Amsalem/Government Press Office/Reuters

Im vergangenen August hatten Israel und die VAE auf Vermittlung des damaligen US-Präsidenten Donald Trump die Normalisierung ihrer Beziehungen bekanntgegeben und einen Monat später das entsprechende Abkommen unterzeichnet. Bis dahin waren Ägypten (1979) und Jordanien (1994) die einzigen arabischen Staaten mit diplomatischen Beziehungen zu Israel. Seitdem wurden unter anderem direkte Flugverbindungen eingerichtet, Botschafter ernannt sowie eine Vielfalt von Kooperationsvereinbarungen getroffen.

Israelische Minister haben die VAE bereits früher besucht. Aber der neu ernannte Lapid ist der ranghöchste Israeli, der diese Reise macht und der erste, der in offizieller Mission reist.

Auf Drängen Trumps vereinbarten auch Bahrain, Marokko und der Sudan mit Israel eine Normalisierung ihrer Beziehungen.

Palästinenser kritisieren Annäherung 

Die Vereinbarungen stießen bei den Palästinensern auf scharfe Kritik. Sie sprachen von "Verrat". Die Lösung des Palästinenserkonflikts galt bis dahin innerhalb der Arabischen Liga als Vorbedingung für jede Normalisierung.

Lapids Besuch erfolgt vor dem Hintergrund neuer Spannungen in den besetzten Palästinensergebieten. Die Auseinandersetzungen vom Mai zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften in Ost-Jerusalem brachten Israels neue Handelspartner unter Druck. Aber nachdem die radikalislamische Hamas damit begonnen hatte, zahllose Raketen aus dem palästinensischen Gazastreifen Richtung Israel abzufeuern, änderte sich der Ton. Die VAE betrachten die Hamas als eine vom Iran unterstützte militante Gruppe und einen Ableger der islamistischen Muslimbruderschaft.

se/kle (afp, ap, rtr)

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