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Gezielte Luftschläge gegen die Hamas

9. Juli 2014

Raketen auf Israel, Luftangriffe auf den Gazastreifen - Der Schlagabtausch zwischen Israelis und Palästinensern wird immer heftiger. US-Präsident Obama mahnt beide Seiten zur Besonnenheit.

Explosionen von den Lufangriffen im Gazastreifen (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Militante Palästinenser im Gazastreifen haben erneut den Großraum Tel Aviv mit Raketen angegriffen. Im Stadtzentrum heulten die Warnsirenen, Menschen eilten in die Schutzräume. Nach Angaben der Armee wurden zwei Geschosse im Großraum Tel Aviv abgefangen.

Nach palästinensischen Medienberichten wurden bei neuen israelischen Luftangriffen im Gazastreifen mindestens acht Menschen getötet. Dabei wurde auch ein führendes Mitglied des militärischen Arms des Islamischen Dschihads getötet, berichtete die israelische Zeitung "Haaretz" auf ihrer Website. Die Zahl der Toten stieg seit Beginn der Offensive in der Nacht zum Dienstag auf mindestens 32.

Raketenangriffe nördlich von Tel Aviv

Insgesamt seien 160 Ziele beschossen worden, teilte die Armee mit. Seit Beginn der Militäroperation hätten Luftwaffe und Marine 435 Ziele angegriffen. Militante Palästinenser im Gazastreifen hätten in diesem Zeitraum 225 Raketen auf Israel abgefeuert. Davon habe die Raketenabwehr rund 40 abgefangen.

Militante Mitglieder der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas hatten am Dienstagabend auch weiter entfernte Städte in Israel angegriffen, darunter Jerusalem. In der Küstenstadt Chadera nördlich von Tel Aviv sei eine Rakete eingeschlagen, sagte eine Armeesprecherin. Die Stadt liegt 117 Kilometer vom Gazastreifen entfernt. Dies sei der Raketenangriff mit der bisher größten Reichweite gewesen. Es gab bislang keine Berichte über Opfer in Israel.

Auslöser der jüngsten Eskalation der Gewalt waren die Entführung und die Ermordung von drei jüdischen Teenagern am 12. Juni sowie der mutmaßliche Rachemord an einem palästinensischen Jugendlichen in der vergangenen Woche. Israel ist seit der Entführung massiv gegen die Hamas im Westjordanland vorgegangen und hat Hunderte Mitglieder der Organisation festgenommen.

Obama mahnt beide Seiten zu Mäßigung

In einem Beitrag für die deutsche Wochenzeitung "Die Zeit" rief US-Präsident Barack Obama beide Seiten auf, mit Vernunft und Maß zu agieren und nicht mit "Rache und Vergeltung". "Beide Seiten müssen gewillt sein, für den Frieden Risiken in Kauf zu nehmen", appellierte er an die Konfliktparteien.

Die USA hielten weiterhin eine Zweistaatenlösung für den einzigen Weg zu dauerhaftem Frieden in Nahost, schrieb der US-Präsident. Die amerikanische Unterstützung für Israel bezeichnete er dabei als nicht verhandelbar. "Ich habe es immer wieder gesagt: Weder die Vereinigten Staaten noch ich werden jemals in unserem Bekenntnis zu Israels Sicherheit und zum israelischen Volk wanken."

Obama hatte eine Lösung des Nahostkonflikts bereits in seiner ersten Amtszeit zu einem der Schwerpunkte seiner Außenpolitik erklärt. Amerikanische Vermittlungsversuche waren allerdings bisher nicht erfolgreich.

cr/uh (dpa, afp, rtr)

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