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Politik

Gefährliche Konfrontation in Nahost

10. Februar 2018

Im Syrien-Konflikt droht eine Eskalation zwischen Israel und dem Iran. Beide machen sich gegenseitig schwere Vorwürfe. Und mit massiven Luftangriffen reagiert Israel auf den Abschuss eines Kampffliegers über Syrien.

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Bild: Getty Images/AFP/J. Guez

Mit einer Serie israelischer Luftangriffe hat sich der Konflikt in Syrien weiter verschärft. Israels Luftwaffe bombardierte Stellungen der syrischen Regierungstruppen und des iranischen Militärs in dem Nachbarland. Zuvor war ein israelischer Kampfflieger bei einem Einsatz in Syrien unter Beschuss geraten und im Norden Israels abgestürzt.

Mit dem israelischen Eingreifen intensiviert sich eine weitere Front in dem vielschichtigen Syrien-Konflikt. Es ist das erste Mal seit Beginn des Bürgerkriegs, dass Israel offen erklärt, mutmaßlich iranische Ziele in Syrien attackiert zu haben: "Zwölf Ziele, darunter drei Luftabwehrsysteme und vier iranische Ziele, die Teil der iranischen Militäreinrichtungen in Syrien sind, wurden getroffen", heißt es von der israelischen Armee.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (Mitte) bei einer Lagebesprechung mit Generalstabschef Gadi Eisenkot und Verteidigungsminister Avigdor Lieberman am Samstag in Tel AvivBild: Reuters/Handout Israel Defence Ministry

Auch russische Soldaten unter israelischem Feuer?

Nach Informationen der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte bombardierten die israelischen Flugzeuge Militärstützpunkte im Osten der Provinz Homs. In der Region seien auch iranische und russische Soldaten stationiert.

Israel befürchtet einen zunehmenden Einfluss seines Erzfeindes Iran in Syrien. Beide Seiten richten schwere Vorwürfe gegeneinander. Russland rief die Konfliktparteien zur "Zurückhaltung" auf. Teheran zählt neben Moskau zu den wichtigsten Unterstützern des syrischen Machthabers Baschar al-Assad.

Netanjahu warnt

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnte Syrien und den Iran vor einer neuen Eskalation an der israelischen Nordgrenze. Sein Land strebe nach Frieden, werde sich aber gegen jeden Angriff und jeden Versuch verteidigen, "seine Souveränität zu verletzen", sagte er am Samstagabend nach Beratungen mit Verteidigungsminister Avigdor Lieberman und Generalstabschef Gadi Eisenkot.

Netanjahu sagte, er habe angesichts der Eskalation mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Außenminister Rex Tillerson telefoniert. Mit Putin habe er vereinbart, dass die militärische Koordinierung Israels mit Russland weitergehen werde. Russland unterstützt den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, spricht sich aber regelmäßig mit Israel ab. "Der Iran will syrisches Gebiet dazu benutzen, Israel anzugreifen, mit dem erklärten Ziel, Israel zu zerstören", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. "Wir werden weiterhin alles Notwendige tun, um unsere Souveränität und Sicherheit zu schützen."

Auch der israelische Botschafter in Russland, Gary Koren, warnte nachdrücklich vor einer Eskalation im Konflikt mit dem Iran. "Wir sind zu den extremsten Maßnahmen bereit, wenn dies nötig ist", sagte er der Agentur Interfax. Der Iran und seine Verbündeten seien "bis an die Zähne bewaffnet", so der Diplomat. Eine Eskalation könne sehr gefährlich werden. Darüber spreche Israel auch mit Russland.

Der israelische Botschafter in Moskau, Gary Koren (Mitte), hier mit den Gastgebern Putin (rechts) und Lawrow (Archiv)Bild: picture-alliance/Kremlin Pool

"Massiver Beschuss"

Die Lage eskalierte, als nach israelischen Angaben eine iranische Drohne von Syrien aus in israelisches Gebiet flog. Ein Militärhubschrauber habe die Drohne zunächst abgefangen, erklärte die israelische Arme. Anschließend habe ein F-16-Kampfjet das "iranische Kontrollsystem" in Syrien bombardiert, von wo aus die Drohne gestartet worden sei.

Der israelische Kampfjet sei dann unter "massiven Beschuss" der syrischen Flugabwehr geraten. Er stürzte später in der Jesreel-Ebene im Norden Israels ab. Die beiden Piloten katapultierten sich der Armee zufolge aus der Maschine. Einer von ihnen erlitt demnach schwere Verletzungen.

rb/uh/kle (ap, afp, dpa, rtr)

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