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Israel: Attacke in Syrien

5. Mai 2013

Offiziell wird man wieder nichts erfahren. Doch gut informierte Medien in Israel berichten nun, warum die Armee des Landes in der Nacht zum Sonntag Ziele in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus angegriffen hat.

Flammenhell: der Himmel über Damaskus (Foto: reuters)
Bild: Reuters

Der israelische Rundfunk berichtete am Sonntag unter Berufung auf namentlich nicht genannte Geheimdienstvertreter, es habe sich um iranische Raketen des Typs Fateh-110 gehandelt. Diese hätten an die libanesische Hisbollah-Miliz geliefert werden sollen. Syrien diene inzwischen als eine Art "Transitland" für solche Waffentransporte, die sich gegen die Feinde Israels richten.

Offiziell will sich Israel zu der nächtlichen Angriffsserie in Syrien nicht äußern. Das ist nicht ungewöhnlich, verfolgt die israelische Armee doch eine restriktive Informationspolitik. Und so sind die Berichterstatter auf Informanten wie jenen westlichen Geheimdienstvertreter angewiesen. "Bei dem Angriff vergangene Nacht wurden - wie bei dem vorangegangenen - Lager von Fateh-110-Raketen beschossen, die auf dem Weg vom Iran zur Hisbollah waren", sagte der Geheimdienst-Insider. Es wäre zumindest kein Widerspruch zu dem, was das syrische Staatsfernsehen kurz zuvor berichtet hatte: Israelische Raketen hätten am frühen Sonntagmorgen einen Militärstandort am nördlichen Rand der Hauptstadt Damaskus getroffen.

Israelischer Raketenangriff in Syrien

01:18

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Wie ein Erdbeben

Damaskus war am frühen Sonntagmorgen von heftigen Explosionen erschüttert worden. Zunächst hieß es, Ziel der Attacken sei eine Forschungseinrichtung in einem Vorort gewesen. Der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira meldete, dass die Kasernen einer Elite-Einheit des Militärs und der Republikanischen Garde sowie eine Forschungseinrichtung angegriffen worden seien. Ein Einwohner sagte in dem TV-Bericht, die Detonationen hätten sich wie ein Erdbeben angefühlt. Die oppositionellen Syrischen Menschenrechtsbeobachter erklärten, dass Einwohner von einem Vorort von Damaskus zur Zeit der Explosionen Flugzeuge gesehen hätten.

Israelische Regierungskreise zufolge hatte es bereits in der Nacht zum Samstag einen Luftangriff auf ein Ziel in Syrien gegeben, um Waffenlieferungen an die Hisbollah zu unterbinden. Und es war nicht das erste Mal, dass Israel im benachbarten Bürgerkriegsland militärisch aktiv wurde. Ende Januar wurde - was man auch wieder nur US-Medien unter Berufung auf Regierungsbeamte in Washington entnehmen konnte - ein Forschungslabor für biologische und chemische Waffen attackiert. Denn das möchte die israelische Regierung unbedingt verhindern: dass chemische Kampfstoffe und moderne Raketen in die Hände der Hisbollah fallen, die nach Angaben der syrischen Rebellen verstärkt aufseiten von Präsident Baschar Al-Assad in den syrischen Bürgerkrieg eingreift.

Kampfpiloten in IsraelBild: AP

ml/gmf (rtr, dpa, ap)

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