1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Israel im Drohnenkrieg

25. August 2019

Bei mehreren Drohnenangriffen Israels gegen die schiitische Hisbollah hat es Tote gegeben. Die Hisbollah-Miliz steht dem Iran nahe. Israel will verhindern, dass sich der Erzfeind im benachbarten Syrien festsetzt.

israelische unbemannte Drohne (UCAV) Harop
Israel setzt zur Aufklärung immer wieder Drohnen ein (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/E. Piermont

Bei einem Angriff in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus wurden nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zwei Kämpfer der schiitischen radikalislamischen Hisbollah-Miliz und ein iranischer Kämpfer getötet. Zwei weitere Kämpfer, dessen Identität noch nicht geklärt seien, könnten ebenfalls getötet worden sein.

Nach Angaben des israelischen Militärs handelte es sich um einen Präventivschlag gegen iranische "Killerdrohnen“, die Ziele in Israels Norden angreifen sollten. Der Iran dementierte, dass eine Militäreinrichtung seiner Al-Kuds-Brigaden getroffen worden sei. "Das ist eine Lüge und es ist nicht wahr", sagte Mohsen Resaie, Chef des iranischen Schlichtungsrats und ehemaliger hochrangiger Kommandeur der Revolutionsgarden, der Nachrichtenagentur Ilna. Weder Israel noch die USA seien in der Lage, iranische Einrichtungen anzugreifen. Die Al-Kuds-Brigaden sind die Elitetruppe der Garden für Auslandseinsätze.

Feinde im Nachbarland Syrien

Die israelische Armee greift immer wieder Ziele im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien an, gibt dies jedoch nur selten offiziell zu. Die Bombardierungen richten sich Beobachtern zufolge gegen Kräfte, die mit dem Iran verbunden sind. Israel will verhindern, dass sich sein Erzfeind in Syrien militärisch weiter etabliert.

Die Regierung in Teheran ist eng mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad verbündet. Der Iran unterstützt zahlreiche Milizen, die im Bürgerkrieg an der Seite der Regierungstruppen kämpfen. Die libanesische Hisbollah-Miliz ist dort an der Seite der Regierung im Einsatz. Sie betrachtet Israel als ihren Erzfeind.

Offiziell noch immer im Krieg

Für zusätzliche Spannungen sorgte ein Vorfall im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut. Nach Angaben der libanesischen Armee verletzten zwei israelische Drohnen den libanesischen Luftraum. Eine Drohne sei abgestürzt, die andere sei in der Luft explodiert und habe "schwere materielle Schäden" verursacht.

Eine israelische Drohne beschädigte ein Medienzentrum der HisbollahBild: picture-alliance/dpa/B. Hussein

Hisbollah-Sprecher Mohammed Afif sagte der libanesischen Nachrichtenagentur Ani, die erste Drohne habe keine Schäden verursacht, die zweite habe Sprengstoff transportiert und ein Medienzentrum der Hisbollah "schwer beschädigt". Die Hisbollah werde die nicht explodierte Drohne untersuchen, kündigte Afif an.

Der libanesische Regierungschef Saad Hariri richtete scharfe Worte an Israel. Er sprach von einem "unverhohlenen Angriff auf die Souveränität" seines Landes. Dieser stelle eine "Bedrohung für die regionale Stabilität" dar und sei ein Versuch, "stärkere Spannungen" herbeizuführen.

Die Hisbollah steht seit vielen Jahren im Kampf gegen Israel. Bei einem 33-tägigen Krieg im Jahr 2006 wurden im Libanon 1200 und in Israel 160 Menschen getötet. Israel und der Libanon befinden sich offiziell bis heute im Kriegszustand. Beirut wirft dem Nachbarland regelmäßig vor, mit Drohnen oder Flugzeugen in seinen Luftraum einzudringen.

lh/rb (afp, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen