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Politik

Israel impft schneller als andere

1. Januar 2021

Der Kampf gegen das Coronavirus ist auch ein Rennen gegen die Uhr. Während Israel hier die Nase vorn hat, sieht ein kleiner EU-Staat ziemlich alt aus.

Ein Mann erhält eine Corona-Schutzimpfung
Fast eine Million Bürger immunisiert: Corona-Schutzimpfung in Tel AvivBild: Jack Guez/AFP/Getty Images

Keine zwei Wochen nach dem Beginn einer Impfkampagne im Rekordtempo hat Israel schon fast eine Million Bürger geimpft. Gesundheitsminister Juli Edelstein teilte mit, etwa 950.000 Israelis sei die erste von zwei Dosen verabreicht worden. Das sind mehr als zehn Prozent der Bevölkerung - das Land hat rund 9,3 Millionen Einwohner.

Allein am Donnerstag wurden nach Angaben des Ministeriums rund 153.400 Menschen geimpft. Mehr als 40 Prozent der über 60-Jährigen im Land hätten die erste Dosis des BioNTech-Pfizer-Vakzins erhalten. Israel impft damit nach Informationen von Oxford-Forschern schneller als jedes andere Land auf der Welt.

Zahl der Neufälle schnellt in die Höhe

Eine Grafik auf der Website "Our World in Data" vergleicht verschiedene Staaten nach der Zahl der verabreichten Dosen pro 100 Einwohner. Dort hatte Israel mit 9,18 Dosen je 100 Einwohner (Stand: 30. Dezember) weiter klar die Nase vorn - wenn auch nicht in absoluten Zahlen, wo die USA, China und Großbritannien führen. Gleichzeitig ist die Zahl der Corona-Ansteckungen in dem Land trotz eines dritten Teil-Lockdowns wieder in die Höhe geschnellt.

9,18 Dosen je 100 Einwohner: Impfzentrum in Tel AvivBild: Jack Guez/AFP/Getty Images

Nach offiziellen Angaben gab es 5804 Neufälle binnen 24 Stunden. Am Vortag waren es mit 5831 noch etwas mehr - der höchste Stand seit Oktober. Das Gesundheitsministerium fordert deshalb eine Verschärfung der Corona-Beschränkungen von Sonntag.

Niederlande tragen rote Laterne

Während Israel bei den Impfungen aufs Tempo drückt, wächst in den Niederlanden der Unmut über die Corona-Strategie der Regierung in Den Haag. Obwohl in einem Speziallager im Osten des Landes bereits rund 175.000 Impfdosen der Hersteller BioNTech und Pfizer lagern, soll erst in einer Woche mit den Impfungen begonnen werden. Damit wären die Niederlande das Schlusslicht innerhalb der EU.

175.000 Impfdosen sind - wie hier in Oss - in den Niederlanden eingetroffen - aber bislang wird nicht geimpftBild: Robin Van Lonkhuijsen/ANP/AFP/Getty Images

Trotz aller Kritik will die Regierung den Start der Impfkampagne nicht vorziehen. Das sei aus logistischen Gründen nicht möglich, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur.

Kliniken und Intensivstationen können nach eigenen Angaben dem Druck durch COVID-19-Erkrankungen kaum noch standhalten. Die Verbände der akuten medizinischen Versorgung hatten daher an den Gesundheitsminister appelliert, bereits am Montag Pflegepersonal der Krankenhäuser zu impfen.

Apotheker als Saboteur?

In den USA sorgt derweil ein Apotheker für Aufsehen, der im Bundesstaat Wisconsin festgenommen wurde, weil er mehr als 500 Impfdosen sabotiert haben soll. Die Behörden werfen ihm vor, er habe bewusst 57 Ampullen zu je zehn Dosen des Moderna-Impfstoffs ungekühlt gelassen. Nach fast 60 Immunisierungen hätten Mitarbeiter des Aurora Medial Center in Grafton bemerkt, dass der Impfstoff nicht mehr wirksam sein könne. Die übrigen Ampullen wurden verworfen, die Impfungen müssen wiederholt werden. Ein Motiv für die mutmaßliche Sabotage wurde nicht genannt.

jj/haz (dpa, rtr)

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