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Alle Tunnel sollen zerstört werden

31. Juli 2014

Israel will seine Offensive im Gazastreifen durchziehen - egal ob mit oder ohne Waffenruhe. Ziel sei, das Tunnelsystem der Hamas im Gazastreifen zu zerstören, kündigte Regierungschef Netanjahu an.

Israelischer Soldat in einem Tunnel (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/landov

Vorschläge für eine Waffenruhe seien nur dann akzeptabel, wenn sie es Israel erlaubten, weiter die Tunnelanlagen der radikal-islamischen Hamas zu zerstören, sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu Beginn einer Regierungssitzung in Tel Aviv. Die Anlagen, die die Hamas gebaut habe, hätten es ihr ermöglicht, Soldaten und Zivilisten in Israel an vielen Orten gleichzeitig anzugreifen. "Dies ist nur die erste Phase einer Entmilitarisierung des Gazastreifens", fügte er hinzu. Für dieses Ziel habe er eine breite internationale Unterstützung. "Die Armee ist weiter mit voller Macht im Einsatz."

Generalmajor Sami Turgeman, der Chef der Truppen im Gazastreifen, hatte am Vortag mitgeteilt, man sei nur noch "einige Tage" vom erklärten Ziel entfernt, das Tunnelsystem zu zerstören. Bislang seien 32 dieser geheimen Durchgänge vom Gazastreifen nach Israel entdeckt und die Hälfte davon zerstört worden.

Angriff trotz Feuerpause

Seit mehr als drei Wochen führt die israelische Armee eine Offensive gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas. Am Mittwoch war abermals eine UN-Schule beschossen worden, in der die Vereinten Nationen Zivilisten Zuflucht gewährten. 16 Menschen wurden nach UN-Angaben getötet. 17 weitere starben später laut palästinensischen Rettungskräften bei einem Angriff auf einen belebten Markt, obwohl Israel eine "humanitäre Feuerpause" ausgerufen hatte.

Die UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay warf Israel die "vorsätzliche Missachtung" des internationalen Rechts vor. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden, "Straflosigkeit" könne nicht akzeptiert werden.

Weitere Reservisten werden eingezogen

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Angriff auf die Schule als abscheulich und nicht zu rechtfertigen. Auch die US-Regierung kritisierte den Beschuss. Die UN und die USA forderten die Konfliktparteien zu einer sofortigen Waffenruhe auf. Das israelische Militär teilte derweil mit, weitere 16.000 Reservisten einzuberufen, um die eingesetzten Truppen zu entlasten. Zugleich sicherten die USA ihrem engen Verbündeten zu, seine Munitionsvorräte trotz der Kritik an den zivilen Opfern aufzustocken.

uh/sti (dpa,afp,rtr)

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