1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Israel lässt 207 Asylsuchende aus Afrika frei

15. April 2018

In Israel leben mehr als 40.000 afrikanische Flüchtlinge. Viele im Land wollen sie möglichst rasch loswerden - am liebsten per Abschiebung. Doch das ist offenbar nicht so einfach wie erhofft.

Israel Freilassung afrikanischer Flüchtlinge aus Saharonim-Gefängnis
Erste afrikanische Flüchtlinge verlassen das Saharonim-GefängnisBild: Reuters/A. Cohen

Israel lässt mehr als 200 afrikanische Asylsuchende aus einem Internierungslager frei. Das Innenministerium bestätigte, die insgesamt 207 Flüchtlinge aus Eritrea und dem Sudan sollten im Laufe des Tages aus dem Saharonim-Gefängnis in der Negev-Wüste entlassen werden.

Das Höchste Gericht hatte die Freilassung angeordnet, nachdem ein Termin für einen Abschiebeplan verstrichen war. Der Staat informierte das Gericht nach Medienberichten, Verhandlungen mit einem Drittland - mutmaßlich handelt es sich um Uganda - über eine Aufnahme der Flüchtlinge seien noch im Gange.

Die afrikanischen Flüchtlinge waren interniert worden, weil sie eine freiwillige Abschiebung in ein Drittland verweigert hatten. Israel will die insgesamt mehr als 40.000 afrikanischen Flüchtlinge abschieben. Diese werden als illegale Einwanderer eingestuft, Asylanträge nur im Ausnahmefall gebilligt. 

Anfang dieses Monats hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ein Abkommen mit dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) gecancelt, mit dem Zwangsdeportationen von tausenden Migranten vermieden werden sollten. Das Abkommen sah die Verschickung von 16.250 Geflüchteten in westliche Länder vor sowie Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen für dieselbe Anzahl von Afrikanern in Israel. Vor allem letzteres stieß auf den erbitterten Widerstand von Netanjahus national-religiösen Koalitionspartnern, so dass er die Vereinbarung mit dem UNHCR wieder kündigen musste.

sti/qu (afp, dpa, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen