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Israel lässt Gaza-Hilfe durch Privat-Unternehmen wieder zu

5. August 2025

Die Wareneinfuhr durch den Privatsektor solle "schrittweise und kontrolliert wieder aufgenommen" werden, erklärte die zuständige Behörde COGAT. Mit dem Beschluss reagiert Israel auch auf wachsenden internationalen Druck.

Palästinensische Gebiete Beit Lahia 2025 | Palästinenser tragen Hilfsgüter aus Israel
Israel setzt bei bei den Hilfslieferungen für Gaza jetzt verstärkt auf lokale Händler (Archivbild)Bild: Ebrahim Hajjaj/REUTERS

Ziel der Entscheidung sei es, "die Menge der in den Gazastreifen gelangenden Hilfsgüter zu erhöhen und gleichzeitig die Abhängigkeit von Hilfslieferungen der Vereinten Nationen und internationaler Organisationen zu verringern", erklärte ein Sprecher der zuständigen Behörde COGAT in Israel. Die Maßnahme sei infolge der Entscheidung der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu getroffen worden, "die humanitäre Hilfe auszuweiten". Israelische Sicherheitsbehörden hätten das Vorgehen vorbereitet.

Bezahlung nur per Banküberweisung

Zu den für die zusätzlichen Einfuhren zugelassenen Gütern zählen laut COGAT "Grundnahrungsmittel, Babynahrung, Obst und Gemüse sowie Hygieneartikel". Alle Waren würden vor der Einfuhr in den Gazastreifen einer "strengen Kontrolle" durch die zuständige Behörde des Verteidigungsministeriums unterzogen. Ziel aller Kontrollmaßnahmen sei es, "die Beteiligung der Terrororganisation Hamas an der Beförderung und Verteilung der Hilfsgüter zu verhindern".

Zur Lieferung zusätzlicher Hilfsgüter sei eine "begrenzte Anzahl lokaler Händler" zugelassen worden, fügte COGAT an. Die Bezahlung der gelieferten Güter erfolge "ausschließlich per Banküberweisung unter Kontrolle und Aufsicht".

Kaum ein LKW erreichte die Versorgungsstelle

Ein Großteil der Hilfslieferungen wird in dem nach 22 Monaten Krieg herrschenden Chaos nach UN-Angaben schon auf dem Weg geplündert. Die Vereinten Nationen haben dazu Zahlen vorgelegt. Demnach wurden seit dem 19. Mai von 2600 Lastwagen rund 2300 Lkw mit Hilfsgütern abgefangen, "entweder friedlich von hungrigen Menschen oder gewaltsam von bewaffneten Akteuren". 

Nach UN-Auskunft droht auch deshalb eine Hungersnot, obwohl Israel seit über einer Woche wieder mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen zulässt.

Der größte Teil der Hilfslieferungen hat die Küchen und Versorgungsstellen im Gazastreifen nicht erreicht - Grund sind Überfälle auf die Lastwagen (hier die Verteilung von Lebensmitteln am Montag in Chan Junis)Bild: Hatem Khaled/REUTERS

Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1200 Menschen getötet, 251 wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion auf den Angriff geht Israel seither massiv militärisch in dem Küstengebiet am Mittelmeer vor. Dabei wurden nach Darstellung der Hamas-Behörden bislang mehr als 60.000 Menschen getötet. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen, werden aber von den Vereinten Nationen als belastbar bezeichnet.

Katar, Saudi-Arabien, Jordanien und Ägypten hatten zuletzt eine Entmachtung und Entwaffnung der Hamas gefordert. Die Hamas wird außer von Israel auch von den USA, der EU, Deutschland und etlichen weiteren Staaten als Terrororganisation eingestuft.

haz/jj/wa (afp, dpa, rtr)

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