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Israel: Sicherheitsexperte der größten Gaza-Siedlung erwartet bei Räumung gewalttätige Auseinandersetzungen

16. August 2005

Michael Nitzan im Interview von DW-WORLD.DE - Palästinensischer Wissenschaftler: Übergabe des Gaza-Streifens könnte bis zu einem Monat dauern


"Wir versuchen alles, um den Einsatz von Schusswaffen zu verhindern, aber es wird mit Sicherheit zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei kommen." Das sagte Michael Nitzan, stellvertretender Sicherheits­chef des größten Siedlungsblocks im Gaza-Streifen, Gush Katif, in einem Interview von DW-WORLD.DE. Er rechne mit massivem Widerstand vor allem von Siedlern, die in den vergangenen Wochen in die Siedlung gezo­gen seien, um die Räumung zu verhindern. Nitzan: "Gerade diese Leute zu kontrollieren, ist für uns sehr schwierig." Die bevorstehende Räumung des Gaza-Streifens werde die Sicherheitslage in Israel verschlechtern. "Dieser Schritt ist der falsche Weg. Das sollte in Zu­sammenarbeit mit den Palästinensern geschehen, nach einer gewissen Friedensphase, aber nicht unter Feuer", fügte Nitzan hinzu.


Talal Ukal, palästinensischer Politikwissenschaftler in Gaza-Stadt, erklärte gegenüber dem Internet-Angebot der Deutschen Welle, "die komplette Übergabe wird wahrscheinlich einen Monat dauern, falls es zu keinen gra­vierenden Zwischenfällen kommt". Viele Palästinenser misstrauten aber "Scharons Motiven. Sie glauben nicht, dass der Abzug aus dem Gaza-Streifen den Anfang eines palästinensischen Staates bildet". Ukal bewer­tete die palästinensisch-israelische Zusammenarbeit bislang als "gut". Die bilaterale Kommission bereite sich auf die nächsten Schritte vor.

16. August 2005
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