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Politik

Israel entfernt Detektoren vom Tempelberg

25. Juli 2017

Nach den jüngsten schweren Unruhen lenkt Israel im Streit um den Zugang zu dem wichtigen Heiligtum ein. Stattdessen soll es andere Kontrollmaßnahmen in der Jerusalemer Altstadt geben, wie die Regierung ankündigte.

Tempelberg Jerusalem
Israelische Sicherheitskräfte entfernen die umstrittenen Metalldetektoren Bild: Reuters/A.Awad

Israel entfernt Detektoren vom Tempelberg

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Israel hat die Metalldetektoren abgebaut, die nach einem Attentat vor gut einer Woche an den Eingängen zum Tempelberg installiert worden waren. Vorausgegangen war nach mehrstündiger Beratung ein entsprechender Beschluss des Sicherheitskabinetts. "Stattdessen sollen andere Sicherheitsvorkehrungen installiert werden, die (von den Palästinensern) als weniger störend empfunden werden", teilte ein Sprecher von Regierungschef Benjamin Netanjahu mit. Israels Inlandsgeheimdienst und Sicherheitsexperten hatten Netanjahu gewarnt, der Streit um die Metalldetektoren könne gefährlich eskalieren. Ein hochrangiger Beamter, der bei dem Treffen dabei war, sagte der Zeitung "Haaretz" zufolge, der Einsatz fortschrittlicher technologischer Hilfsmittel werde eine "kluge Überprüfung" überall in der Altstadt Jerusalems ermöglichen, um die Sicherheit der Besucher auf dem Gelände des Tempelbergs zu gewährleisten.

Palästinenser setzen bei einer Demonstration in Bethlehem einen Metalldetektor in Brand Bild: picture-alliance/dpa/M. Illean

Zuvor hatte sich der UN-Sicherheitsrat in New York besorgt gezeigt und eine Beilegung des Konflikts um den Tempelberg bis zu den Freitagsgebeten angemahnt. Der Nahost-Beauftragte der Vereinten Nationen, Nikolay Mladenov, erklärte, die Eskalation der vergangenen Tage könne sonst katastrophale Folgen weit über die Altstadt von Jerusalem hinaus haben.

Der jordanische König Abdullah II., der aufgrund des israelisch-jordanischen Friedensvertrages von 1994 oberster Hüter der heiligen muslimischen Stätten in Jerusalem ist, forderte in einem Telefonat mit Netanjahu, die neuen Sicherheitsvorkehrungen zu entfernen. Die "Gründe für die aktuellen Krise" müssten "beseitigt" werden, sagte Abdullah laut einer Erklärung des Königshauses.

Israels Premier Benjamin Netanjahu greift nun zu anderen Sicherheitsmaßnahmen Bild: Reuters/A. Sultan

Die neuen Sicherheitsvorkehrungen hatten die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern zuletzt weiter angeheizt. Es kam zu Zusammenstößen zwischen Polizisten und Palästinensern. Mehrere Menschen wurden getötet, etliche verletzt - insbesondere im Anschluss an das Freitagsgebet. Zahlreiche muslimische Gläubige blieben dem Areal mit der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom zudem aus Protest gegen die neuen Überwachungsmaßnahmen fern und beteten nach einer Aufforderung der palästinensischen Religionsbehörden außerhalb des Geländes.

Hamas-Mitglieder in Gaza demonstrieren gegen die MetalldetektorenBild: picture-alliance/dpa/ZUMA Wire/APA Images/M. Asad

Israel hatte nach dem tödlichen Anschlag auf zwei israelische Polizisten in der Jerusalemer Altstadt Mitte Juli die Kontrollen zum Tempelberg verschärft und Metalldetektoren sowie zusätzliche Überwachungskameras am Eingang installieren lassen. Die Palästinenser sahen darin einen Versuch, mehr Kontrolle über den Tempelberg zu gewinnen. Das Areal ist gläubigen Muslimen und Juden gleichermaßen heilig und gilt auch politisch als einer der sensibelsten Orte im Nahen Osten.

stu/cw/se (afp, dpa, rtr)
 

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