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PolitikSyrien

Beobachter: Israel rückt weiter nach Syrien vor

25. Dezember 2024

Nach dem Umsturz in Syrien drang Israels Armee in die Pufferzone auf den Golanhöhen ein. Nun sollen israelische Soldaten noch weiter vorgerückt sein.

Israelisches Militärfahrzeug an Waffenstillstandslinie nach Sturz Assads in Syrien
Ein israelisches Militärfahrzeug fährt Patrouille im Grenzgebiet zu SyrienBild: Ronen Zvulun/REUTERS

Israelische Truppen sollen von der Pufferzone auf den besetzten Golanhöhen aus an mehreren Punkten weiter ins syrische Nachbarland eingedrungen sein. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London berichtet, es seien weitere Ortschaften in der Provinz Kuneitra auf der syrischen Seite der Golanhöhen besetzt worden.

Die Truppen seien teilweise sieben Kilometer weiter auf syrisches Gebiet vorgerückt, heißt es. Genannt wurden unter anderem die Orte Swissa und Kussaiba in Syrien.

Israel will Positionen in Syrien nicht preisgeben

Die israelische Armee bestätigte diese Angaben nicht. Sie teilte jedoch mit, ihre Streitkräfte seien "im Süden Syriens im Einsatz, innerhalb der Pufferzone und an strategischen Punkten". Ziel sei es, die Einwohner im Norden Israels zu beschützen. Um die Sicherheit der Truppen zu gewährleisten, werde man keine genauen Standorte nennen.

Israels Armee war nach dem Umsturz im Nachbarland in die Pufferzone zu Syrien auf den Golanhöhen eingedrungen und erwägt offenbar eine längerfristige Kontrolle des Gebiets. Die Soldaten stießen dabei in ein Gebiet vor, das gemäß dem Waffenstillstandsabkommen von 1974 unter Überwachung der Vereinten Nationen steht. Das Gebiet diesseits der Waffenstillstandslinie hatte Israel im Sechstagekrieg 1967 erobert und 1981 einseitig annektiert.

"Nicht zu früh freuen" - heißt es aus Teheran

Unterdessen meldete sich die iranische Führung erneut zum Machtwechsel in Syrien zu Wort. "Es ist noch zu früh, um über die Zukunft Syriens zu urteilen, denn viele Faktoren können die politische Lage dort noch erheblich beeinflussen", sagte Außenminister Abbas Araghtschi. Dies gelte für alle Seiten, und deshalb sollten sich auch diejenigen, "die sich derzeit als sichere Sieger fühlen", nicht zu früh freuen, erklärte der iranische Chefdiplomat laut der Nachrichtenagentur Isna.

Irans Außenminister Abbas Araghtschi ist sich sicher: Die Zukunft Syriens ist noch offenBild: Iranian Supreme Leader's Office/ZUMA Press/dpa/picture alliance

Der Außenminister der syrischen Übergangsregierung, Asaad Hassan al-Schaibani, hatte zuvor den Iran davor gewarnt, "Chaos in Syrien zu verbreiten". Teheran müsse "den Willen des syrischen Volkes und die Souveränität und Sicherheit des Landes respektieren", schrieb er auf der Plattform X.

Assad-Sturz schwächt Iran

Tatsache ist: Der Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad ist ein schwerer Schlag für den Iran, der seine gesamte Nahostpolitik dadurch geschwächt sieht. Assad galt als strategisch wichtiger Verbündeter Irans in der selbsternannten "Achse des Widerstands" gegen den Erzfeind Israel. 

Zwar behauptet Teheran, diplomatische Kontakte zu den neuen Machthabern in Syrien zu unterhalten, doch die Erlaubnis zur Wiedereröffnung der Botschaft in Damaskus steht weiterhin aus. Zudem hat das syrische Bündnis Haiat Tahrir al-Scham (HTS) iranischen Fluggesellschaften verboten, die Hauptstadt Damaskus anzufliegen.

haz/wa/cw (dpa, rtr)

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