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Politik

Israel will drei deutsche U-Boote kaufen

21. Oktober 2016

Wenn Israel deutsche Rüstungsgüter erwirbt, ist Kritik daran programmiert - erst recht, wenn die U-Boote noch mit Nuklearwaffen nachgerüstet werden können. Die Bundesregierung will dennoch wieder "Ja" sagen.

Ein israelisches U-Boot vom Typ Dolphin 212 (Foto: picture-alliance/dpa/Israel Defense Forces)
Ein israelisches U-Boot vom Typ Dolphin 212Bild: picture-alliance/dpa/Israel Defense Forces

Israel erwägt den Kauf drei weiterer deutscher U-Boote für einen Milliardenbetrag. "Dazu gibt es derzeit Abstimmungsgespräche auf verschiedenen Ebenen zur Auslotung einer möglichen deutschen Unterstützung einschließlich der Modalitäten einer finanziellen Beteiligung", sagte der stellvertretende Sprecher der Bundesregierung, Georg Streiter, in Berlin.

Israel hat bereits fünf deutsche U-Boote erhalten, die zu einem Drittel von der Bundesregierung - als Militärhilfe - finanziert wurden. Ein weiteres ist bereits bestellt. Der Preis eines der zuletzt ausgelieferten U-Boote der sogenannten Dolphin-Klasse wurde vom Wirtschaftsministeriums mit rund 600 Millionen Euro beziffert. Gebaut werden die Boote von ThyssenKrupp Marine Systems in Kiel. Für das Unternehmen würde der Auftrag ein Milliardengeschäft bedeuten.

"Besondere Verantwortung für die Sicherheit Israels" 

Streiter bestätigte auch, dass Israel über die Beschaffung weiterer U-Boote nachdenke, die ab dem Jahr 2027 die dann in die Jahre gekommenen U-Boote der ersten Tranche ersetzen sollten. Dazu fänden derzeit Abstimmungsgespräche statt, um eine mögliche deutsche Unterstützung auszuloten. Eine "leistungsfähige Marine" sei wichtig für Israels Sicherheit, und die Bundesregierung bekenne sich "unverändert zu ihrer besonderen Verantwortung für die Sicherheit des Staates Israel". Die israelische Tageszeitung "Ma'ariv" berichtete ergänzend, dass bereits am 7. November eine Absichtserklärung zum Kauf der U-Boote unterzeichnet werden solle - wenn die Verhandlungen ohne Probleme verliefen.

Die U-Boote der Dolphin-Klasse können von Israel mit Nuklearwaffen nachgerüstet werden, weshalb ihre Lieferung in die Krisenregion Nahost in Deutschland immer wieder für Diskussionen sorgt. Israel bestätigte zwar den Besitz von Atomwaffen offiziell nie, verfügt nach Einschätzung ausländischer Experten aber über 100 bis 200 atomare Sprengköpfe und Raketen.

sti/kle (afp, dpa)

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