Fußballgucken dank Streik
17. Juni 2016Um 15.00 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit wird in Toulouse das Fußball-EM-Spiel Italien - Schweden angepfiffen. Um 13.00 Uhr legen die italienischen Fluglotsen die Arbeit nieder. Zu knapp, um noch nach Frankreich aufzubrechen, aber genug Zeit für die Tifosi, nach einem guten Mittagessen das Spiel im Fernsehen zu verfolgen. Nach dem Abpfiff ging es um 17.00 Uhr dann wieder in den Tower und die Fluglotsen waren gut gelaunt: Die Squadra Azzura gewann 1:0 und qualifizierte sich für das EM-Achtelfinale (Im Artikelbild die feiernden Spieler).
Flüge fielen aus
Natürlich fielen Hunderte Flüge aus, unzählige weitere hatten Verspätung. Aber den gestrandeten Passagieren und Flugzeugbesatzungen wurde Abwechslung geboten: Ein hochklassiges Fußballmatch live im Fernsehen. Ein Schelm, wer bei dieser Streikplanung Böses denkt. Der Arbeitskampf richtete sich ganz eindeutig gegen drohende Rentenkürzungen!
Nahverkehr in Rom bestreikt
Auch die U-Bahn- und Busfahrer in Rom hatten bestimmt keine andere Wahl, als am Montagabend in den Streik zu treten. Purer Zufall, dass die Nationalmannschaft gleichzeitig im französischen Lyon gegen Belgien spielte - und 2:0 gewann.
Weder in Belgien noch in Schweden gab es während der Duelle mit den Italienern Arbeitskämpfe. Möglicherweise haben Teams um die Superstars Kevin De Bruyne und Zlatan Ibrahimovic deshalb verloren. Die deutsche Nationalmannschaft bestreitet ihr nächstes EM-Spiel am kommenden Dienstag (21. Juni). Anpfiff ist um 18.00 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit.
wl/se (afp, sid)