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Italien rettet mehr als 2500 Flüchtlinge

6. Juni 2014

Wegen des derzeit guten Wetters wagen besonders viele Flüchtlinge von Nordafrika und dem Nahen Osten aus die Fahrt über das Mittelmeer. Die Marine und die Küstenwache Italiens sind im Dauereinsatz.

Schif der italienischen Küstenwache (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: ALBERTO PIZZOLI/AFP/Getty Images

Italienische Marineschiffe und andere Boote haben seit Donnerstag im Mittelmeer mehr als 2500 Menschen gerettet, unter ihnen Hunderte Frauen und Kinder. Die italienischen Schiffe kamen nach Angaben der Marine 17 überfüllten Flüchtlingsbooten vor der Küste Südsiziliens zur Hilfe.

Über die Nationalität der Geretteten machten die Behörden keine Angaben. In der Vergangenheit haben besonders viele Syrer, die vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat geflohen sind, die Überfahrt nach Europa gewagt. Auch aus Eritrea kamen zuletzt viele Flüchtlinge, die dort dem Militärdienst entkommen wollen.

Es handelt sich um eine der größten Flüchtlingswellen, seit Italien im Herbst die Überwachung des Mittelmeerraumes verstärkt hat. Mit der Operation "Mare Nostrum" sollen Flüchtlingstragödien verhindert werden wie die vor Sizilien im Oktober 2013. Damals waren 366 Menschen beim Untergang ihres Schiffes ertrunken.

Europäische Flüchtlingspolitik

12:07

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Schon mehr als 40.000 Migranten

In diesem Jahr hat Italien schon mehr Flüchtlinge aufgenommen als im gesamten Jahr 2013. Damals kamen 40.000 Menschen. Angesichts des vermehrten Zustroms dürfte in diesem Jahr auch die bisherige Höchstmarke von 62.000 Flüchtlingen übertroffen werden, die 2011 als Folge des Arabischen Frühlings nach Italien kamen. Die Aufnahmelager des EU-Landes sind bereits überfüllt.

Innenminister Angelino Alfano fordert immer wieder mehr Unterstützung von den europäischen Partnern. Italien könne den Ansturm alleine nicht mehr bewältigen. Nach Alfanos Worten warten an der nordafrikanischen Küste Hunderttausende Menschen darauf, nach Europa zu gelangen.

Flüchtlingstragödie vor der Küste des Jemen

Vor der Küste des Jemen sind nach Angaben der Vereinten Nationen 60 Bootsflüchtlinge aus Äthiopien und Somalia ertrunken. "Das ist die größte derartige Tragödie vor der jemenitischen Küste in diesem Jahr", sagte ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks in Genf. Auch zwei jemenitische Bootsführer seien bei dem Unglück im Gebiet der Meerenge Bab al-Mandab ("Tor der Tränen") zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden ertrunken. Das jüngste Unglück ereignete sich den Angaben zufolge bereits am vergangenen Sonntag. Viele der Opfer seien an den Strand gespült und von der örtlichen Bevölkerung begraben worden.

Jedes Jahr versuchen Zehntausende Äthiopier und Somalier auf der Flucht vor Armut und Gewalt in ihren Heimatländern über das Meer in den Jemen und weiter nach Saudi-Arabien zu gelangen. Doch viele sterben auf den oft überladenen und heruntergekommenen Booten.

wl/cw (dpa,afp,rtr)

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