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GesellschaftItalien

Italien: Venedig-Eintritt bringt 5,4 Millionen Euro ein

28. Juli 2025

Zehn Euro mussten Tagestouristen in Venedig seit Ostern zahlen, wenn sie durch die berühmte Altstadt spazieren wollten. Nun hat die Stadt die zweite Testphase ihres Eintrittssystems beendet und zieht vorläufig Bilanz.

Kontrolle am Bootssteg für ankommende Besucher in Venedig, ein Beamter schaut auf sein Smartphone, vor ihm Tagesgäste
2024 wurde das weltweit einzigartige Zahlmodell an 29 Tagen getestet (Archivfoto)Bild: Michael Bihlmayer/chromeorange/picture alliance

Die Eintrittsregelung, die 2024 Premiere feierte, soll helfen, den Massentourismus in der Lagunenstadt an der italienischen Adriaküste besser zu steuern. Ob der Kauf eines Eintrittstickets tatsächlich Tagestouristen abschreckte, bleibt umstritten.

Die Stadt Venedig zählte jedenfalls über 720.000 zahlende Besucher, die rund 5,4 Millionen Euro einbrachten - fast doppelt so viel wie im Jahr 2024. Zudem wurden 2500 Bußgelder verhängt, etwa wegen fehlender Tickets.

Überall Menschen, egal wo man in Venedig hin schautBild: Michael Bihlmayer/CHROMORANGE/picture alliance

Venedig-Frühbucher zahlten weniger

Die Regelung galt diesmal an 54 Tagen, verteilt auf Wochenenden und Feiertage im April, Mai, Juni und Juli - jeweils zwischen 8.30 und 16 Uhr. Wer früh buchte, zahlte fünf Euro. Kurzentschlossene mussten das Doppelte an der Kasse lassen. Für Einheimische, Kinder sowie Übernachtungsgäste, die ohnehin die Kurtaxe zahlen, galten weiterhin Ausnahmen.

Der Finanzstadtrat von Venedig, Michele Zuin, erklärte, das System habe auch im zweiten Jahr gut funktioniert und für mehr Planungssicherheit bei den Besuchern gesorgt. Geldbeschaffung sei jedoch nicht das Ziel.

Überall Warteschlangen, hier bei den GondelnBild: Christoph Sator/dpa/picture alliance

Das Geld soll der Stadt zugutekommen

2024 wurde das weltweit einzigartige Modell an 29 Tagen getestet. Man zahlte maximal fünf Euro. Am Ende der Testphase wurden 485.000 Menschen registriert, die Einnahmen beliefen sich auf rund 2,4 Millionen Euro.

Das Geld, abzüglich der Betriebskosten, soll direkt der Stadt und den Bewohnern zugutekommen - etwa über stabile Müllgebühren. Eine umfassende Auswertung der gesammelten Daten steht noch aus.

Venedig: Warum die Einwohner unter dem Tourismus leiden

05:05

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Ob das Eintrittssystem auch 2026 wieder greift, ist unklar. Befürworter sehen die Maßnahme als symbolisches Zeichen: Venedig sei fragil und müsse geschützt werden. Unverändert bleibt aber die Kritik: Es gebe zu viele Ausnahmen und keine verbindliche Besucherobergrenze.

Touristen aus der Ferne: Markusplatz von der Wasserseite aus (Archivfoto)Bild: Stefano Nicoli/NurPhoto/picture alliance

Jährlich kommen Millionen Touristen in die Lagunenstadt

Zudem stellt sich die Frage, ob eine Eintrittsgebühr reicht, um den Massentourismus einzudämmen. Zumal ein Kaffee rund um den Markusplatz fast genauso viel kostet wie das Tagesticket. In der Altstadt Venedigs leben heute weniger als 50.000 Menschen, jedes Jahr aber kommen Millionen Touristen.

pg/pgr (dpa, Stadt Venedig)