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Italien verzweifelt an Costa Rica

Andreas Sten-Ziemons20. Juni 2014

Überraschung in "Todesgruppe" D: Favorit Italien findet gegen starke Costa Ricaner kein Mittel und verliert knapp aber verdient. Costa Rica ist eine Runde weiter, Italien muss zittern und England fährt nach Hause.

WM 2014 Gruppe D 2. Spieltag Italien Costa Rica
Bild: picture-alliance/dpa

Im Duell der beiden Sieger des ersten Vorrundenspieltags der Gruppe D hat sich Costa Rica gegen Italien knapp, aber letztlich verdient mit 1:0 (1:0) durchgesetzt. In der Hitze von Recife erzielte Costa Ricas Stürmer Bryan Ruiz vor 40.285 Zuschauern wenige Augenblicke vor der Pause das überraschende und bereits entscheidende 1:0 (45.). Der Vorsprung hielt bis zum Ende, auch weil Italien im Spiel nach vorne viel zu wenig einfiel. Costa Rica steht mit sechs Punkten vorzeitig im Achtelfinale. Italien braucht im letzten Vorrundenspiel gegen Uruguay (24.06.2014, 18 Uhr MESZ) ein Unentschieden, um ebenfalls weiter zu kommen. Ausgeschieden ist dagegen England, dass nach zwei Niederlagen keine Chance mehr hat, die nächste Runde zu erreichen.

Ruiz trifft entscheidend

Die favorisierten Italiener verfolgten im Spiel nach vorne vor allem eine Taktik: Immer wieder versuchte Mittelfeldregisseur Andrea Pirlo den lauernden Stürmer Mario Balotelli mit langen Bällen in Schussposition zu bringen. Das gelang in der 31. Minute: Balotelli kam alleine vor dem Tor an den Ball, sein Heber aus zehn Metern ging zwar über Torwart Keylor Navas, aber auch am Tor vorbei. Zwei Minuten später gab es einen ähnlichen Spielzug, den Balotelli mit einem wuchtigen Schuss aus 17 Metern abschloss. Navas hielt im Nachfassen. Anschließend drehten die Costa Ricaner auf. In der 44. Minute dribbelte Joel Campbell in den Strafraum und kreuzte zwischen Andrea Barzagli und Giorgio Chiellini. Chiellini lief in Campbell hinein und brachte ihn zu Fall. Dennoch gab es keinen Pfiff des Schiedsrichters, was heftige Proteste der Costa Ricaner zur Folge hatte. Eine Minute später verwertete Ruiz dann eine schöne Flanke des Mainzers Junior Diaz. Der Angreifer, der beim PSV Eindhoven in den Niederlanden sein Geld verdient, köpfte den Ball so, dass er von der Unterkante der Latte ins Tor sprang. 1:0 für die "Ticos".

Riesenjubel bei den "Ticos" - Costa Ricas Stürmer Ruiz hat getroffenBild: Reuters

Im Laufe der 2. Halbzeit wechselte Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli mit Antonio Cassano, Lorenzo Insigne und Alessio Cerci drei weitere Angreifer ein. Mehr Chancen bekam seine Mannschaft aber dennoch nicht. Stattdessen schlug immer wieder die Abseitsfalle Costa Ricas zu, an der Italiens Angreifer mehr und mehr verzweifelten. Balotelli war in der 68. Minute so frustriert, dass er seinen Gegenspieler abseits des Geschehens am Trikot zog und sich für diese Aktion eine überflüssige Gelbe Karte einhandelte. Costa Rica spielte geschickt, ließ die Italiener mit flüssigen Ballstafetten im Mittelfeld laufen und versuchte ab und an zu kontern, ohne sich allerdings Torabschlüsse zu erarbeiten. Erst in der Nachspielzeit kam Randall Brenes dem italienischen Tor mit einem Weitschuss noch einmal gefährlich nahe (90.+2). Von Italien kam dagegen nichts mehr, die "Squadra Azzurra" zeigte insgesamt viel zu wenig und hatte sich die Niederlage selbst zuzuschreiben.

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