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Italien muss zahlen

13. März 2013

Die politische Lage ist unklar, die Ratingagenturen sind skeptisch - und nun muss Italien auch noch höhere Zinsen für neue Schulden zahlen.

ILLUSTRATION: Eine italienische Ein-Euro-Münze in einer Schale halb unter Wasser zu sehen, in der sich die Nationalfarben von Italien spiegeln. (foto:dpa)
Bild: picture alliance/dpa

Italien muss nach der jüngsten Rating-Abstufung mehr Zinsen bieten, um sich Geld bei Investoren zu leihen. Zudem konnte das nach chaotischen Parlamentswahlen von politischem Stillstand bedrohte Land nicht soviel Geld am Anleihemarkt aufnehmen wie gewünscht. Das geht aus Angaben der italienischen Schuldenagentur hervor.

In Rom wurde zur Wochenmitte ein Viererpack an Staatsanleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten versteigert. Insgesamt sammelte die drittgrößte Euro-Volkswirtschaft knapp sieben Milliarden Euro ein. Das Maximalziel hatte bei 7,25 Milliarden Euro gelegen. Für Italien wird es teurer, Schuldtitel bei Anlegern zu platzieren.

Höhere Renditen für Staatanleihen

Um bis 2015 frische Mittel zu besorgen, wurde ein Zins von 2,48 Prozent fällig. Mitte Februar war dies noch zu einem Zins von 2,30 Prozent gelungen. In der Laufzeit bis 2028 stiegen die Zinsen von 4,81 Prozent am 15. Januar auf 4,90 Prozent. Der Euro geriet unter Druck und fiel unter die Marke von 1,30 US-Dollar.

Die Ratingagentur Fitch hatte Italiens Kreditwürdigkeit am vergangenen Freitag um eine Stufe auf "BBB+" gesenkt und den Ausblick auf negativ gestellt. Die Bonitätsprüfer begründeten ihre Entscheidung mit gestiegenen politischen Risiken. Öl ins Feuer goss nun auch der Überraschungssieger der italienischen Parlamentswahl, Beppe Grillo.

Italien: der Außenseiter

04:52

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Grillo sieht Italien bereits außerhalb der Eurozone

In einem Interview schürte er Zweifel am Verbleib des Landes in der Euro-Zone. "De facto ist Italien doch schon aus dem Euro raus", sagte der Chef der Bewegung "Fünf Sterne" dem "Handelsblatt". Bundesbankchef Jens Weidmann versuchte umgehend die Wogen zu glätten und erklärte, Spekulationen über den Austritt eines Euro-Landes seien nicht sinnvoll. Grillo gilt als Euro-Skeptiker. Seine Bewegung wurde bei der Parlamentswahl die stärkste Einzelpartei und könnte für die Bildung einer Regierung entscheidend sein. Grillo will aber die traditionellen Parteien nicht unterstützen und lehnt auch eine neue Regierung aus Technokraten ab.

zdh/sc (dpa, rtr)

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