1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Neues Flüchtlingsschiff bei Lampedusa

15. August 2015

Ein neues Flüchtlingsdrama im Mittelmeer: Die italienische Marine hat ein Schiff mit mindestens 40 toten Menschen entdeckt. Die Rettungsarbeiten dauern Medienberichten zufolge noch an.

Italien Mittelmeer Rettungsaktion Küstenwache Flüchtlinge Boot
Bild: Italian Navy

Zahlreiche Migranten seien gerettet worden, schrieb ein Marine-Sprecher im Kurzmitteilungsdienst Twitter. Laut Nachrichtenagentur Ansa waren zwischen 300 und 400 Menschen an Bord. Das Schiff geriet demnach vor der libyschen Küste in Seenot. Die Opfer seien vermutlich im Laderaum erstickt.

Die Rettungsaktion dauere noch an, heißt es in den Medienberichten aus Italien. Das Boot war zuletzt im Süden der Insel Lampedusa unterwegs, wie die Zeitung "Corriere della Sera" berichtete. Sie spricht ebenfalls von 400 Menschen an Bord.

Der Tod auf dem Meer

Vergangene Woche war ein Flüchtlingsboot mit mindestens 600 Menschen an Bord vor der libyschen Küste gesunken. Mehr als 360 Flüchtlinge wurden gerettet, mehr als 200 Menschen starben. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR kamen seit Januar 224.000 Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa.

Unterdessen hat der für Migration zuständige EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos vor Journalisten in Brüssel dazu aufgerufen, der "schlimmsten Flüchtlingskrise" seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1945 entgegenzutreten. Europa sei verpflichtet, das Problem auf eine "anständige, zivilisierte und europäische Art und Weise" zu lösen und die Flüchtlinge willkommen zu heißen. Europa tue sich schwer im Umgang mit den Menschen, die innerhalb der Grenzen Schutz suchten, betonte Avramopoulos. Die EU beruhe aber auf dem Prinzip der "Solidarität mit Menschen in Not", rief er eindringlich ins Gedächtnis. "Das sind verzweifelte Menschen, sie brauchen unsere Hilfe und unsere Unterstützung."

Lage in Griechenland: dringlich

Die Lage in seinem Heimatland Griechenland bezeichnete der EU-Kommissar als besonders "dringlich". Er hatte sich zuvor in Griechenland mit mehreren Ministern sowie mit Vertretern der Insel Kos getroffen - einem der derzeitigen Brennpunkte der Flüchtlingskrise. In Griechenland seien allein im Juli 50.000 Asylsuchende eingetroffen, sagte Avramopoulos.

ml/stu (dpa,afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen