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Großrazzia bei 41 Fussball-Clubs

25. Juni 2013

Im Rahmen einer großangelegten Razzia durchsucht die italienische Polizei zahlreiche Büros von Spitzenklubs. Grund ist der Verdacht auf Steuerbetrug. Betroffen sind allein 18 Teams der Serie A.

Eine Kurve im Fußball-Stadion von Juventus Turin mit einer Choreographie in den italienischen Fraben (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Dem italienischen Fußball droht ein neuer Skandal: Die Staatsanwaltschaft Neapel hat eine Großrazzia angeordnet, bei der die Geschäftsräume zahlreicher Spitzenklubs durchsucht worden sind. Im Rahmen der Operation wurden am Dienstag (25.06.2013) die Räumlichkeiten der Spitzenklubs Juventus Turin, AC Mailand und SSC Neapel durchsucht. Die Polizei nahm auch die Büros von Lazio Rom, dem Klub des deutschen Nationalspielers Miroslav Klose, unter die Lupe.

Ins Visier der neapolitanischen Staatsanwaltschaft, die die Ermittlungen wegen mutmaßlichen Steuerbetrugs und Geldwäsche führt, sind insgesamt 41 Klubs geraten, 18 davon aus der Serie A. Überprüft wurden die Verträge zahlreicher Profis und Spielermanager. Die Ermittlungen betreffen laut Justizangaben auch einige ausländische Klubs, deren Namen nicht bekannt gegeben wurden. Aus den Ermittlungen würde klar hervorgehen, dass sich die Vereine der schweren Steuerhinterziehung strafbar gemacht hätten, behaupten die Staatsanwälte, die jetzt die Dokumente der Klubs überprüfen wollen.

Auch Spielerberater unter Verdacht

Vater und Sohn: Luciano (l.) und Alessandro MoggiBild: picture alliance/AP Photo

Zurzeit laufen bereits Ermittlungen gegen 21 namhafte Manager wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung in Millionenhöhe. Die Staatsanwälte der norditalienischen Stadt Piacenza sollen ein System aufgedeckt haben, mit dem die Vereine bei Spielertransfers im Einklang mit den Managern den Fiskus um Millionen betrogen haben sollen, verlautete aus Ermittlerkreisen.

Im Fokus der Untersuchungen stehen offenbar auch zwölf Spielerberater. Die Ermittlungen laufen bereits seit einem Jahr und sollen unter anderem die Verträge von 50 Spielern betreffen, darunter jene des SSC-Neapel-Stars Ezequiel Lavezzi sowie des U21-Nationalspielers Ciro Immobile, von Kloses Teamkollege bei Lazio Rom, Giuseppe Sculli, sowie von Antonio Nocerino, Mittelfeldspieler des AC Mailand.

Ins Visier der Ermittler ist auch der Spielermanager Alessandro Moggi geraten. Er ist Sohn des langjährigen Juve-Sportdirektors Luciano Moggi, der wegen seiner Verwicklung in den Wett- und Manipulationsskandal vom Fußball verbannt worden war. Moggi Junior war 2011 wegen Einschüchterungsaktionen gegen Fußballer sowie Verletzungen von Wettbewerbsregeln zu fünf Monaten Haft verurteilt worden. Er musste die Strafe jedoch nicht antreten, weil der Fall aus dem Jahr 2006 datierte und damit verjährt war.

ck/jk (sid, dpa)