Italienisches Duett
11. September 2015Titelverteidigerin Serena Williams hat den Einzug ins Finale der US Open völlig überraschend verpasst und die Chance auf den Gewinn des ersten Kalender-Grand-Slams seit Steffi Graf 1988 auf der Zielgeraden verspielt. Die topgesetzte Amerikanerin scheiterte in 2:00 Stunden mit 6:2, 4:6 und 4:6 an der Weltranglisten-43. Roberta Vinci (Italien), die ihr erstes Major-Finale erreichte.
Die Entscheidung im dritten Satz fiel, als Vinci der Nummer eins den Aufschlag zum 4:3 abnahm. Damit kommt es am Samstag zum ersten italienischen Grand-Slam-Endspiel in der Open Era. Vinci trifft im Arthur-Ashe-Stadium auf ihre Landsfrau Flavia Pennetta. Die an Position 26 gesetzte Rechtshänderin hatte zuvor die Weltranglistenzweite Simona Halep (Rumänien) beim 6:1, 6:3 regelrecht entzaubert.
Schlägerwechsel
Zwei Tage nach ihrem Dreisatz-Sieg im brisanten Sister Act gegen ihre Schwester Venus hatte die nervös wirkenden Serena Williams Probleme, ins Spiel zu finden. In ihrem ersten Major-Halbfinale nahm die 32-jährige Vinci der haushohen Favoritin den Aufschlag zur eigenen 2:1-Führung ab.
Publikumsliebling Williams wechselte danach das Racket. Mit Erfolg: Sie gewann 17 der folgenden 20 Punkte. Nach 32 Minuten holte sich die sechsmalige Wimbledonsiegerin ersten Durchgang und ballte erleichtert die Faust. Doch Doppel-Spezialistin Vinci schlug zurück und sicherte sich den zweiten Satz. Als Reaktion auf ihr zögerliches Spiel zertrümmerte Williams daraufhin ihren Schläger.
So nah und doch so fern
Serena Williams hätte mit ihrem siebten US-Open-Triumph die erste Spielerin nach Steffi Graf 1988 werden können, die in einem Kalenderjahr die Major-Turniere in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York gewinnt. Zudem hätte sie mit dann 22 Grand-Slam-Siegen zu Steffi Graf aufschließen können. Ausgerechnet im Big Apple hatte die jüngere der Williams-Schwestern 1999 als 17-Jährige ihren ersten Major-Coup gefeiert.
Bei den Herren trifft heute Nacht der Weltranglistenerste Novak Djokovic auf Titelverteidiger Marin Cilic aus Bosnien-Herzegowina. Zudem spielt Roger Federer im Schweizer Duell gegen San Wawrinka.
sw (dpa, sid)