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Staatshilfe für angeschlagenes Geldhaus

23. Dezember 2016

Die Intervention des Staates bedeutet die faktische Verstaatlichung der drittgrößten Bank Italiens, die unter einem Berg fauler Kredite ächzt.

Monte Dei Paschi di Siena Bank
Bild: Getty Images/AFP/G. Cacace

Die italienische Regierung hat ein Notfall-Dekret für die Rettung der angeschlagenen Bank Monte dei Paschi in Siena (MPS) erlassen. Das Ziel der Intervention des Staates sei, die Ersparnisse von Bürgern so weit wie möglich zu schützen und Italiens Bankensektor zu stärken, sagte Ministerpräsident Paolo Gentiloni in Rom. Das Parlament in Rom hatte bereits am Mittwoch 20 Milliarden Euro bewilligt, mit denen ein Sicherheitsnetz für Banken in Schieflage aufgespannt werden soll.  

Keine private Lösung

Zuvor war bekannt geworden, dass eine geplante Kapitalerhöhung von Monte dei Paschi nicht zu Stande kommt. Es sei nicht gelungen, die Summe im Rahmen eines Rettungsplans von privaten Investoren zu erhalten, teilte die Bank mit. Die Bank braucht aber bis Ende dieses Jahres fünf Milliarden Euro, um Verluste bei der Auslagerung fauler Kredite auszugleichen.

 Der Verwaltungsrat beschrieb den Zustand der Bank in einer Mitteilung als "heikel". Am Mittwoch hatte MPS erklärt, dass ihr das Geld früher ausgehe als gedacht. Die flüssigen Mittel könnten nur noch für vier Monate reichen, hieß es.

Älteste Bank der Welt

Die Regierung erwarte nun, dass Monte dei Paschi um die Freigabe der Staatshilfe bitte, um zu gewährleisten, dass die Bank den Rettungsplan weiter verfolgen kann, sagte Finanzminister Pier Carlo Padoan. Das Eingreifen des Staates bedeutet die faktische Verstaatlichung des drittgrößten italienischen Geldhauses, das 1472 gegründet wurde und als älteste Bank der Welt gilt. 

wl/ml (dpa, rtr)


 

 

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