Mecklenburg-Vorpommern will als Partnerland der Internationalen Tourismus-Börse für mehr Touristen werben. Denn nach Jahren des Booms gab es 2017 einen Rückgang der Besucherzahlen. Das soll sich wieder ändern.
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Zehn Gründe für Mecklenburg-Vorpommern
So viel Wasser wie Mecklenburg-Vorpommern hat kein anderes Bundesland. Ostseewellen umspülen die Küste und die Inseln im Norden. Der Süden ist geprägt von Flüssen und Seen. Wie geschaffen für eine Ferienlandschaft!
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Flanieren ohne Grenzen
Das Seeheilbad Ahlbeck gehört zu den drei sogenannten Kaiserbädern auf der Insel Usedom, wo sich schon der deutsche Kaiser Wilhelm II. in den Strandkorb setzte. Vorbei an der historischen Seebrücke (Foto) führt die mit zwölf Kilometern längste Strandpromenade Europas nach Heringsdorf, Bansin und auch über die Grenze nach Osten in das Seebad Świnoujście (Swinemünde) in Polen.
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Schauplatz der Geschichte
An der Nordspitze Usedoms, in Peenemünde, forschten die Nazis an neuen Waffen. Im Oktober 1942 startete hier weltweit erstmals eine Rakete ins All. Dabei ging es weniger um Technologie als vielmehr um Vernichtung. Allein durch die unmenschlichen Produktionsbedingungen der "V2" genannten Waffe kamen Tausende KZ-Häftlinge ums Leben. Darüber informiert heute das Historisch-Technische Museum.
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Sommerresidenzen
Wie auf Usedom zieren Hotels und Villen im Stil der Bäderarchitektur auch die Kurorte der Insel Rügen. Deutschlands größte Insel war schon im 19. Jahrhundert ein beliebtes Urlaubsziel der feinen Gesellschaft. Im Seebad Binz strahlen heute zahlreiche weiße Fassaden mit extravagantem Stuck und filigran geschnitzten Holzbalkonen. Das gefällt auch modernen Touristen.
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Maritimes Stralsund
Hansestädte wie Stralsund stehen für die maritime Tradition von Seefahrt und Handel. Die Altstadt mit den rötlich schimmernden Backsteinkirchen gehört seit 2002 zum UNESCO-Welterbe. Sie teilt sich den Titel mit ihrer Ostsee-Schwester Wismar, deren Altstadtkern genauso sehenswert ist wie der von Stralsund.
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Inspiration für Künstler
Die Halbinsel Fischland-Darß ist ein schmaler Landstreifen in der Ostsee. Im Fischerdorf Ahrenshoop gründeten Künstler vor über 100 Jahren eine Kolonie. Das Malen unter freiem Himmel wurde damals in der jungen Kunstszene Europas gerade modern. Als Momentaufnahmen hielten die Maler Motive aus der Natur, Lichtstimmungen und ihre spontanen Gefühle auf Leinwand fest.
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Mecklenburger Seenplatte
Nur eine Stunde südlich der Ostseeküste erstreckt sich die Mecklenburgische Seenplatte. Die Region mit Deutschlands größtem Binnensee Müritz ist ein Paradies für Wassersportler und Naturfreunde. In der Stadt Waren starten Schiffsrundfahrten und Bustouren in den Müritz-Nationalpark. Wasserwanderer können bis nach Berlin oder Hamburg schippern.
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Müritz Nationalpark
Im Müritz Nationalpark sind über 700 Farn- und Blütenpflanzenarten und rund 800 Schmetterlings- und 43 Libellenarten zu Hause. Das Schutzgebiet ist berühmt für seine See- und Fischadler. Im Frühjahr und Herbst rasten hier tausende von Kranichen und Wildgänsen.
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Gutshäuser
Seit Generationen gilt Mecklenburg-Vorpommern als Kornkammer Deutschlands. In den flachen kaum besiedelten Landstrichen dominiert die landwirtschaftliche Nutzung. Davon zeugen noch hunderte von alten Gutshäusern, die oft Schlosscharakter haben. Früher meist im Besitz von mecklenburgischen Adelsfamilien dienen heute viele als komfortables Urlaubsdomizil - wie das Gutshaus Schloss Wedendorf (Foto).
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Pferdeglück
In Mecklenburg-Vorpommern werden schon seit dem 12. Jahrhundert Pferde gezüchtet. Bekannte Gestüte sind in Redefin (Foto) und Ganschow. In Bad Doberan wurde 1823 Europas erste Galopprennbahn eröffnet. Überall im Land finden Pferdefans Reiterhöfe für Ferien mit dem eigenen oder einem gut ausgebildeten Leihpferd. Von Oktober bis Ostern dürfen sie sogar an den Stränden der Ostsee ausreiten.
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Fürstenschloss
Die Großherzöge von Mecklenburg-Vorpommern bauten sich im 19. Jahrhundert eine prächtige Residenz in Schwerin, der heutigen Landeshauptstadt. In der feudalen Anlage hat seit 1990 der demokratisch gewählte Landtag seinen Sitz. Die malerische Lage auf einer Insel macht das Schloss zu einem unverwechselbaren Wahrzeichen der Stadt.
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Auf der Internationalen Tourismus-Börse Berlin ITB ist ab Mittwoch (7.3.2018) wieder die Welt zu Gast: Rund 10.000 Aussteller reisen aus über 180 fernen Ländern an. Doch diesmal steht eine Region im Mittelpunkt, die vielen deutschen Urlauber ganz nah ist: Mecklenburg-Vorpommern im Nordosten Deutschlands. Nach Fernzielen wie Botswana, der Mongolei oder Indonesien ist damit erstmals eines der 16 Bundesländer Partnerland der ITB. Heimat statt Exotik.
Mit dem Motto "Endlich Ruhe" will man für Urlaub an der Ostsee oder der Mecklenburgischen Seenplatte werben. Etwa 100 Strandkörbe sind auf dem Messegelände aufgestellt, jeder mit Hinweisen auf eines der vielen Reiseziele im Nordosten. Der Strandkorb gilt als Symbol für das Urlaubsland, das nach Bayern das beliebteste Inlandsreiseziel der Deutschen ist.
Doch 2017 kam nach stetigem Wachstum bei den Übernachtungen der Rückgang um knapp zwei Prozent. Das soll wieder besser werden. "Die ITB ist eine riesige Plattform", sagt Harry Glawe, Wirtschafts- und Tourismusminister von Mecklenburg-Vorpommern. Sein Fokus liegt vor allem auf dem schwächelnden Auslandstourismus, der hier angekurbelt werden soll. Kommen in Deutschland insgesamt etwa 18 Prozent der Gäste aus dem Ausland, sind es in Mecklenburg-Vorpommern nur zwischen 3 und 4 Prozent.
Hindernisse bei der Anreise
Doch der Strandkorb allein als Lockmittel wird nicht ausreichen. Dazu liegen Defizite bei der touristischen Infrastruktur offen auf dem Tisch. Etwa bei der Anbindung und Erreichbarkeit. Während der Saison werden Heringsdorf auf der Insel Usedom und Rostock-Laage nur am Wochenende aus mehreren deutschen, schweizerischen und österreichischen Städten angeflogen. Auch der Bahntakt ist zu gering.Wer nicht in der Nebensaison mit dem Auto anreist, muss auf dem Weg zu den Inseln Rügen oder Usedom mit Staus an den Brücken-Nadelöhren rechnen. Außerdem gibt es viele Baustellen, etwa die kaputte Ostsee-Autobahn. Ein Rostocker Unternehmen bietet für Touristen schon Rundflüge über die abgesackte A 20 bei Tribsees an.
Nachhaltiger Tourismus überzeugt
In den Messehallen auf der ITB in Berlin können die Besucher auf der Präsentationsfläche von Mecklenburg-Vorpommern mit einem elektrisch betriebenen Urlauberbähnchen fahren. Vorgestellt werden auch Solarboote, die auf dem Peenestrom, einem Meeresarm der Ostsee, zunehmend die Motorboote ersetzen sollen.Den Urlaub CO2-neutral gestalten – auch das geht in dem nordöstlichen Bundesland. Möglich ist dies mit einer Waldaktie für ein umfangreiches Aufforstungsgebiet. Mit seinem nachhaltigen touristischen Konzept hat sich das ITB-Partnerland gegen die Mitbewerber durchgesetzt. Es gibt also genügend Gründe für Mecklenburg-Vorpommern, die Aufbruchstimmung durch die ITB zu nutzen und seine Stärken im nachhaltigen Tourismus weiter auszubauen.