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Politik

Ivanka Trump verteidigt ihren Vater

25. April 2017

Beim W20-Frauengipfel in Berlin ist Ivanka Trump mit führenden Politikerinnen zusammengekommen. Die 35-Jährige nutzte die Gelegenheit unter anderem, um die Politik von US-Präsident Trump zu verteidigen.

Deutschland W20 Konferenz in Berlin
Bild: Reuters/H. Hanschke

An der Podiumsdiskussion, die als Höhepunkt des W20-Gipfels angekündigt wurde, nahmen neben der US-Amerikanerin Ivanka Trump auch IWF-Chefin Christine Lagarde, Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Königin der Niederlande, Maxima, und die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland teil.

Gleich zu Beginn ergriff Ivanka Trump die Gelegenheit, den US-Präsidenten in Sachen Familienpolitik zu loben. "Ich bin sehr stolz auf meinen Vater. Schon bevor er Präsident war, hat er sich für Familien eingesetzt." Nach empörten Reaktionen aus dem Publikum verteidigte Trump die Positionen ihres Vaters. "Ich habe die Kritik in den Medien gehört. Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dass mein Vater, als er noch im Privatsektor gearbeitet hat, eine positive Einstellung gegenüber Frauen hatte. Er ist fest davon überzeugt, dass Frauen das Potenzial und das Können besitzen, den Job genauso gut wie Männer zu erledigen", so die Präsidententochter.

Sie sei noch ganz neu in der Rolle als First Daughter und "höre zu und lerne viel" dazu. Der Besuch von Angela Merkel in den USA sei für sie "sehr interessant" gewesen. Vor allem habe sie sich gefreut, von dem Modell der dualen Ausbildung zu erfahren. Nach dem Forum in Berlin, zu dem sie von Angela Merkel persönlich eingeladen wurde, werde sie "Wissen und Ratschläge" mit in die USA und zu ihrem Vater nehmen, so Trump.

"Kein Allheilmittel" für die Stärkung von Frauen

Im Vorfeld des Gipfels hatte sie gemeinsam mit Weltbank-Präsident Jim Yong Kim mehr Initiativen zur Stärkung von Frauen in der Wirtschaft gefordert. "Wir müssen einen neuen juristischen Rahmen schaffen, um die Produktivität von Frauen zu steigern. Mit dem richtigen Training können Frauen ihre Unternehmen besser führen", schrieben Trump und Kim in einem Gastartikel in der "Financial Time"s. Bei der Podiumsdiskussion darauf angesprochen sagte Trump, für die Stärkung von Frauen in der Wirtschaft gebe es "kein Allheilmittel. Es gibt ja kulturelle Unterschiede zwischen Ländern und auch innerhalb von Ländern."

Angela Merkel erklärte, die wirtschaftliche Stärkung von Frauen sei in Industrieländern genau so wichtig wie in Entwicklungsländern - und wies daraufhin, dass Unternehmerinnen "auch in Deutschland nicht in der Mehrzahl" seien. Industrieländer müssten allerdings als Vorbild dienen.

Merkel weicht Feminismus-Frage aus

Merkel verteidigte auch die 2016 in Deutschland in Kraft getretene Frauenquote für Aufsichtsräte. "Wir haben Jahre lang gebettelt und gebeten. Die Aufsichtsräte haben sich das Gesetz selbst erarbeitet - durch Nichtstun", so die Bundeskanzlerin. Auf die Frage, ob sie eine Feministin sei, antwortete Merkel, wenn das jemand so sehe, "ist das ok. Aber ich möchte mich nicht mit dieser Feder schmücken."

Women20 ist Teil des Dialogprozesses der G20 - der Runde der führenden Industrie- und Schwellenländer. Das W20-Format bringt regelmäßig Vertreterinnen von Wirtschaft, Verbänden und Politik zusammen. Sie beraten darüber, wie die wirtschaftliche Lage von Frauen und ihre Stellung am Arbeitsmarkt verbessert werden kann und wie ihnen Wege ins Unternehmertum eröffnet werden können. Deutschland hat in diesem Jahr die G20-Präsidentschaft inne und richtet im Sommer den G20-Gipfel aus. 

hk/kle (dpa, ap, afp)

 

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