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IWF friert Kontakt zu Griechenland ein

17. Mai 2012

Wegen der politischen Unsicherheit in Griechenland legt der IWF als Kreditgeber seine offiziellen Kontakte zu Athen bis zur Neuwahl auf Eis. Die Ratingagentur Fitch stufte die Bonität Griechenlands nochmals herab.

Eine griechische Euro-Münze neben einer Sanduhr (Foto: dpa)

"Wir nehmen zur Kenntnis, dass Wahlen ausgerufen wurden, und freuen uns darauf, mit der neuen Regierung in Kontakt zu treten, wenn sie gebildet wurde", sagte ein Sprecher des Internationalen Währungsfonds (IWF) lapidar in Washington. Zuvor hatte der IWF darüber informiert, dass der Währungsfonds, der neben der Europäischen Union der wichtigste Geldgeber des mehr oder weniger bankrotten Landes ist, seine offiziellen Verbindungen zu Athen vorerst einfriert. Die IWF-Experten würden erst nach der Parlamentswahl am 17. Juni nach Griechenland zurückkehren und nicht mit der Übergangsregierung zusammenarbeiten, hieß es weiter.    

EZB stoppt Kredite an griechische Banken

Im Mai 2010 hatte sich der IWF mit Krediten in Höhe von 30 Milliarden Euro am ersten Hilfspaket für Griechenland beteiligt. Im März sagte der Währungsfonds Athen dann weitere Kredite in Höhe von 28 Milliarden Euro zu. Voraussetzung ist allerdings ein strikter Sparkurs, den die griechische Bevölkerung jedoch ablehnt.        

In Frankfurt am Main wurde bekannt, dass die Europäische Zentralbank einige griechische Geldinstitute nicht mehr mit Krediten versorgt, weil diese nicht mehr über ausreichende Sicherheiten verfügen.

International ist die Nervosität inzwischen groß. Es herrscht die Sorge, dass die Neuwahl am 17. Juni in Griechenland, die zweite innerhalb von sechs Wochen, ebenfalls keine funktionierende Regierung bringen wird. In Umfragen liegt derzeit das linksradikale Parteienbündnis Syriza vorn, das die mit der EU und dem IWF  vereinbarten Sparmaßnahmen strikt ablehnt, aber für den Verbleib in der Eurozone eintritt. EU und IWF lehnen eine Neuverhandlung der Vereinbarungen zu Griechenlands Finanzhilfen strikt ab.

Griechenland: Übergangsregierung für einen Monat

01:17

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Fitch wertet Griechenland nochmals ab

Die Ratingagentur Fitch senkte die langfristige Kreditwürdigkeit Griechenlands um eine weitere Stufe von "B-" auf "CCC". Auch die Note für die kurzfristige Kreditwürdigkeit stufte das US-basierte Unternehmen von "B" auf "C" herab.

Zur Begründung verwies die Agentur auf das erhöhte Risiko eines Ausscheidens des Landes aus der Euro-Zone. Die fehlgeschlagene Regierungsbildung in Athen zeige, dass es in der griechischen Öffentlichkeit und Politik keine Unterstützung für das mit EU und IWF geschnürte milliardenschwere Hilfspaket gebe, teilte Fitch weiter mit.

se/sti (rtr, afp, dpa dapd)

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