"Der Aufbau der Eurozone hat lange gedauert", sagte die Direktorin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, in einem Interview mit dem Fernsehsender CNN. Die Aufbauarbeit gehe im Moment noch weiter - drei Monate blieben noch für die Rettung der Eurozone. Lagarde bezog sich in dem Interview auf eine Aussage des US-Investors George Soros. Der hatte ebenfalls von einer dreimonatigen Frist gesprochen.

Zu Griechenlands Zukunft in der Währungsunion gab Lagarde keine Prognose ab. Es sei eine Frage der "Entschlossenheit und des Schwungs", so die IWF-Chefin. Der US-Ökonom Nouriel Roubini warnte in der Bild-Zeitung vor einem Ausschluss Griechenlands aus der Eurozone: "Wer den Griechen den Stecker zieht, provoziert den totalen Zusammenbruch der Eurozone." Griechenland müsse 20 Jahre finanziert werden, wie schon Ostdeutschland nach der deutschen Wiedervereinigung. Das sei für Deutschland günstiger, als die Eurozone zu beschädigen.

An den Märkten haben die Finanzhilfen für Spanien keinen Eindruck hinterlassen. Angesichts der Euro-Schuldenkrise blieben die Anleger skeptisch. Für Spanien und Italien ist es sogar noch schwerer geworden, an frisches Geld zu kommen. Die Rendite für spanische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren kletterte über die Marke von 6,75 Prozent, in der Spitze sogar über 6,85 Prozent. In Italien stieg der Gradmesser für das Misstrauen der Investoren auf Werte um 6,3 Prozent.

Die Ratingagentur Fitch stufte die Kreditwürdigkeit von 18 weiteren spanischen Banken herab, darunter das drittgrößte Kreditinstitut CaixaBank und das viertgrößte Banco Popular. Insbesondere an den Bausektor seien viele Kredite geflossen, andere Banken verfügten aus anderen Gründen über keine solide Basis, erklärte Fitch zur Begründung.

nm/bea/sc (rtre,dapd,dpa,afpe)