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Jürgen Pfister: Steigender Ölpreis könnte "deutliche Bremsspuren auch bei uns hinterlassen"

20. April 2006

Chefvolkswirt der Bayerischen Landesbank im Interview von DW-TV

Der stark überhitzte Rohstoff-Boom werde nicht lange anhalten: Jürgen PfisterBild: DW-TV

„Wir waren sehr überrascht, dass der Preisanstieg beim Öl auf 60 US-Dollar je Fass in den letzten zwei Jahren kaum spürbare Bremswirkung gezeigt hat. Aber ein weiterer Anstieg auf 70 US-Dollar oder mehr würde, wenn er mehrere Monate anhält, sicher deutliche Bremsspuren auch bei uns hinterlassen.“ Das sagte der Chefvolkswirt der Bayerischen Landesbank, Jürgen Pfister, in einem Interview von DW-TV. "Eine Krise würde ich deshalb noch nicht ausrufen, weil wir keine Versorgungsprobleme haben. Wir verfügen über ausreichende Mengen Öl, allerdings zu Preisen, die auf Dauer nicht zu verkraften sind", so Pfister im deutschen Auslandsfernsehen.

Vor dem Hintergrund steigender Rohstoffpreise meinte der Wirtschaftsexperte, für die Produktion in Westeuropa spielten Rohstoffe mit Ausnahme des Öls "eine vergleichsweise geringe Rolle. Das ist kein so dramatisches Problem." Die Entwicklung der Rohstoffpreise sei auf die "recht kräftige Weltkonjunktur zurückzuführen, die wir in Deutschland wenig spüren". Darüber hinaus spielten "spekulative Überlegungen eine wichtige Rolle, zum Beispiel die Angst vor Versorgungskrisen beim Öl oder die Angst vor wirtschaftlicher Unsicherheit". Der stark überhitzte, "auch stark spekulativ überhitzte Rohstoff-Boom" werde nicht lange anhalten, sagte Pfister.
20. April 2006
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